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Laurent Fabius sieht bei Nahost-Gesprächen Wille zu Fortschritten

(Keystone-SDA) Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius sieht die neuen Friedensgespräche Israels mit den Palästinensern vorsichtig optimistisch. “Der Frieden ist in Reichweite und beide Seiten haben den Willen zu Fortschritten”, sagte er am Sonntag bei einem Besuch in Israel.

Insbesondere angesichts der unruhigen Lage im Nahen Osten sei eine Friedensregelung Israels mit den Palästinensern wichtig. Fabius war am Samstag in Ramallah mit dem Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und dem Ministerpräsidenten Rami Hamdallah zusammengekommen. Für Sonntag standen zum Abschluss der Nahostreise von Fabius Gespräche mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und mit Zipi Livni auf dem Programm.

Israels Verhandlungsführerin Livni betonte, eine Friedensregelung sei im Interesse aller Beteiligten sowie der internationalen Gemeinschaft. Israel und die Palästinenser haben vor einem Monat nach jahrelanger Eiszeit ihre Friedensverhandlungen unter US-Vermittlung wieder aufgenommen.

Ziel sind ein Friedensabkommen bis Ende April kommenden Jahres und ein unabhängiger Palästinenserstaat. Bei den Verhandlungen geht es um die Kernfragen des Nahost-Konflikts wie den künftigen Grenzverlauf, den Status Jerusalems, das palästinensische Flüchtlingsproblem sowie Sicherheitsregelungen.

Mehr Hoffnung als bei früheren Gesprächen

Auch der UNO-Sonderkoordinator für den Nahost-Friedensprozess, Robert Serry, äusserte im Gespräch mit dem israelischen Radio Optimismus. “Ich will nicht naiv erscheinen”, sagte er dem Sender. Er sei aber seit sechs Jahren im Amt und sehe gegenwärtig mehr Hoffnung als vorher. “Ich habe zu viele “Gespräche über Gespräche” gesehen und diesmal gibt es Hoffnung, dass die Gespräche ernsthafter sind.”

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres sagte bei einem Treffen mit Fabius, es sei besonders wichtig, die Skepsis bei vielen zu überwinden. “Frieden ist nicht leicht, aber wenn wir ihn erzielen, können wir unsere Aufmerksamkeit den tragischen und existenziellen Problemen des Nahen Ostens zuwenden.”

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