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Leuthard: Indonesien wird ein wichtiger Pfeiler für die Schweiz

(Keystone-SDA) Jakarta – Die Schweiz will stärker vom Wirtschaftsboom in Asien profitieren. Auf ihrem Staatsbesuch in Indonesien hat Bundespräsidentin Doris Leuthard Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen lanciert.
Auch Wirtschaftsvertreter sehen grosse Chancen. Sie fürchten aber Bürokratie, Korruption und Protektionismus.
Indonesien hat ein riesiges Potenzial, sagte Leuthard auf ihrem dreitägigen Staatsbesuch. Dem südostasiatischen Inselstaat wird eine dynamische Entwicklung vorausgesagt, an der auch die Schweiz teilhaben möchte.
Nun hat Leuthard während ihres Treffens mit dem indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono Verhandlungen über ein umfassendes wirtschaftliches Partnerschaftsabkommen zwischen EFTA und Indonesien lanciert. Die Schweiz hat derzeit den Vorsitz der Europäischen Freihandelsassoziation inne.
Das Abkommen ist ein weiterer Meilenstein in den bilateralen Beziehungen, sagte Leuthard im Anschluss an das Treffen im Präsidentenpalast in Jakarta. Yudhoyono bezeichnete die Gespräche als sehr produktiv.
Wenn das Abkommen richtig formuliert sei und sich nicht auf den freien Marktzutritt beschränke, sei es gut für beide Seiten. Die Vereinbarung soll den Güter- und Dienstleistungshandel, Investitionen, den Schutz des geistigen Eigentums, das Beschaffungswesen und die wirtschaftliche Kooperation abdecken.
Sie sei überzeugt, dass das Land für die Schweiz ein ganz wichtiger Partner sein werde allein schon der Grösse des Marktes wegen, sagte Leuthard weiter. In dem grössten muslimischen Land der Welt leben fast 230 Millionen Menschen.
Indonesien gehört zu den sieben Schwerpunktländern der Schweiz für die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Handelsbeziehungen bewegen sich jedoch auf bescheidenem Niveau: 2009 exportierte die Schweiz Güter im Wert von 372 Mio. Franken nach Indonesien.
Im Gegenzug exportierte Indonesien Waren für 171 Mio. Franken in die Schweiz, in erster Linie Agrarprodukte, Kleider und Schuhe. Laut SECO sind über 70 Schweizer Firmen vor Ort. 2008 trat die Schweiz mit 5,9 Mrd. Franken als Direktinvestorin auf.

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