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Luganos Enttäuschungen nach dem Transfercoup

(Keystone-SDA) Ausgerechnet am Tag der Vorstellung des neuen Hoffnungsträgers Damien Brunner versagt der HC Lugano im Rink komplett. Gegen den zuletzt enttäuschenden EVZ beziehen die Tessiner eine 2:4-Niederlage.

Bereits am Samstag war Lugano in Lausanne (3:5) ein knapper Vorteil spät auf kaum erklärbare Weise entglitten. Knapp 18 Stunden später wurde Patrick Fischers instabile Squadra nach fast gleichem Muster ausmanövriert. Wieder liess sie sich die hart erarbeitete Führung in dilettantischer Manier entreissen. Die fünfte Niederlage in Serie passt weder zum aktuellen Standing (4. Platz) noch zum Vorhaben der zuletzt überaus spendablen Klubführung, die Mannschaft wieder in der nationalen Beletage zu installieren.

Zug hingegen zelebrierte mitten im Tief ein Comeback. Die positive Wende nach fünf sieglosen Runden hatte der EVZ primär Lino Martschini zu verdanken. Der 1,67 km kleine Flügel stoppte den Kontrahenten mit seiner finalen Tor-Doublette (56./59.) nahezu im Alleingang. Das 4:2 markierte der aufstrebende 21-Jährige im wunderbaren Stil eines Topskorers. Auf die Energiezufuhr Martschinis war auch Zugs Trainer Harold Kreis dringend angewiesen. Der Penaltyfrust gegen die Flyers (3:4) und die bald dreiwöchige Resultatflaute fiel selbstredend in erster Linie auf den Nachfolger von Doug Shedden zurück. Er brauchte (vorerst) keine kritischen Fragen mehr beantworten, sondern durfte das erstaunliche Vorrücken auf Position 4 zur Kenntnis nehmen. Kreis deponierte die Sorgen quasi bei seinem Amtskollegen Fischer.

Aus Tessiner Optik stimmte lediglich das Rahmenprogramm. Zwei Tage nach der Einigung mit Damien Brunner hatte Luganos Präsidentin Vicky Mantegaza in der ersten Pause ihren Transfer-Coup erstmals dem Publikum präsentiert. Am Samstag war der neue Star angekommen, am Sonntag drehte er erstmals ein paar Trainingsrunden auf dem Eis. Die “Curva Nord” jubelte dem neuen Hoffnungsträger zu, den sie in New Jersey vor Kurzem aussortiert hatten. Der blamable Fehltritt gegen den formschwachen EVZ verdeutlichte dann, dass sich die Luganesi möglicherweise nicht im falschen Moment (nochmals) verstärkt haben.

Lugano – Zug 2:4 (1:0, 1:2, 0:2).

5435 Zuschauer. – SR Hradil (Tsch)/Wehrli, Borga/Küng. – Tore: 5. Sannitz (Kparghai, Pettersson) 1:0. 24. Zangger (Christen, Bouchard/Ausschluss Andersson) 1:1. 33. Bertaggia (Filppula) 2:1. 36. Herzog 2:2. 56. Martschini (Eigentor Bertaggia) 2:3. 59. Martschini 2:4. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Lugano, 6mal 2 Minuten gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Pettersson; Bouchard.

Lugano: Manzato; Kienzle, Chiesa; Andersson, Kparghai; Ulmer, Sartori; Walsky, Filppula, Bertaggia; Pettersson, Sannitz, Klasen; Walker, McLean, Murrray; Reuille, Romanenghi, Dal Pian.

Zug: Stephan: Ramholt, Grossmann; Schlumpf, Sondell; Lüthi, Alatalo; Bürgler, Erni; Zangger, Earl, Bouchard; Martschini, Holden, Suri; Lammer, Sutter, Schnyder; Christen, Diem, Herzog.

Bemerkungen: Lugano ohne Vauclair, Hirschi, Maurer, Kostner, Steinmann (alle verletzt), Balmelli (krank), Fazzini (U20-Nationalteam), Zug ohne Morant (verletzt), Blaser (überzählig). 28. Pfostenschuss Sannitz. Lugano ab 56:52 bis 57:04 ohne Torhüter.

Rangliste: 1. Davos 66. 2. ZSC Lions 65. 3. Bern 64. 4. Zug 52. 5. Lugano 52. 6. Genève-Servette 51. 7. Lausanne 44. 8. Kloten Flyers 38. 9. Biel 37. 10. Fribourg-Gottéron 36. 11. Ambri-Piotta 32. 12. Rapperswil-Jona Lakers 24.

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