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Mehrheit der Ausgesteuerten findet nach fünf Jahren eine Stelle

(Keystone-SDA) Neuenburg – In der Schweiz findet eine Mehrheit der ausgesteuerten Personen innert fünf Jahren wieder eine Stelle, und zwar meist bereits im ersten Jahr. Nach fünf Jahren suchen laut einer Studie noch 2 von 10 Ausgesteuerte einen Job, weitere 2 haben sich aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen.
Die Chance, bereits im ersten Jahr nach der Aussteuerung eine Arbeit zu finden, liegt bei 50 Prozent, wie die vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte Untersuchung zeigt. Als ausgesteuert gilt, wer keine Taggelder von der Arbeitslosenversicherung (ALV) mehr beziehen kann.
Junge laufen weniger Gefahr, ausgesteuert zu werden, als Personen über 30 Jahre. Risikogruppen sind zudem Leute mit wenig Schulbildung, Frauen, Alleinerziehende und Alleinlebende sowie Ausländerinnen und Ausländer.
Ausländische Arbeitnehmende machen 23 Prozent aller Erwerbstätigen aus, unter den Ausgesteuerten beträgt ihr Anteil aber 45 Prozent. Dies erklärt sich mit der tendenziell schlechteren Ausbildung, zudem sind Ausländer in Branchen und Berufen mit hoher Arbeitslosigkeit übervertreten.
Den Sprung zurück in den Arbeitsmarkt schaffen junge Ausgesteuerte leichter als 45- bis 64-Jährige. Einfacher einen Job findet auch, wer über eine gute Ausbildung verfügt – möglichst einen Hochschulabschluss – und wer im Dienstleistungssektor Arbeit sucht.
Ausgesteuerte müssen sich bei der Arbeitssuche flexibel zeigen, wie die Studie verdeutlicht. Sie arbeiten häufiger temporär oder auf Abruf als andere Erwerbstätige. Zudem ist Teilzeitarbeit verbreitet: Beispielsweise arbeiten 27 Prozent der Männer nach einer Aussteuerung teilzeit, während dies nur 12 Prozent aller männlichen Erwerbspersonen tun.

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