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Mekong-Kommission berät über Staudammprojekt Xayaburi in Laos

(Keystone-SDA) In Laos könnte diese Woche der Entscheid über den Bau des umstrittenen Staudammprojekt Xayaburi fallen. Seit Mittwoch tagt die Mekong-Kommission, in der Anrainerstaaten des unteren Mekong vereint sind.

Zu dem Treffen hinter verschlossenen Türen waren Minister aus den Mitgliedstaaten Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha erwartet worden. Die Bauarbeiten würden rund 150 Kilometer südlich der alten Hauptstadt Luang Prabang ausgeführt.

Laos und Thailand sind dafür, Kambodscha und Vietnam gegen den Staudammbau. Laos will 95 Prozent des dort erzeugten Stroms an Thailand verkaufen. Der Xayaburi-Damm ist der erste von elf geplanten Staudammprojekten am unteren Mekong.

Umweltschützer sehen die Fischgründe gefährdet und fürchten um die Fruchtbarkeit der Agrarflächen entlang des Flusses, auf die bei Überschwemmungen bislang immer nahrhafte Sedimente gespült werden.

Schweizer Ingenieure

Die Kosten des Projekts werden auf bis zu 3,8 Milliarden Dollar geschätzt. Die Regierung von Laos hatte nach Angaben der Umweltstiftung WWF vom Frühjahr die thailändische Firma CH. Karnchang mit dem Bau beauftragt.

Die Thailänder wiederum hatten diesen Angaben zufolge die Baupläne für den Damm bei der in Baden ansässigen AF-Gruppe in Auftrag gegeben. Die Bauzeit wird auf acht Jahre angesetzt. WWF und andere Organisationen verlangen ein Moratorium über zehn Jahre, um die Folgen der Staudämme genau untersuchen zu können.

Rund 40 Millionen Menschen am unteren Mekong bräuchten das Flusswasser für die Bewässerung ihrer Felder, erklärten die Umweltschützer. Viele Fischarten seien zudem bedroht, wenn das Wasser gestaut werde. Die Experten gehen von 229 bedrohten Arten aus.

Mekong fliesst durch sechs Länder

Der auf über bis zu 4900 Kilometer Länge geschätzte Mekong fliesst zu Beginn durch das tibetische Hochland und durch das südliche China, bildet dann die Grenze von Burma und Laos.

Der weitere Verlauf führt durch Laos und der Grenze zu Thailand entlang und fliesst dann durch Laos und Kambodscha. Im vietnamesischen Mekong-Delta ergiesst er sich dann in das südchinesische Meer.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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