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Menschenrechts-Filmfestival in Genf mit Besucherrekord

(Keystone-SDA) Das Filmfestival und internationale Forum für Menschenrechte in Genf (FIFDH) verzeichnet für seine elfte Auflage einen Publikumsrekord: 23’000 Personen besuchten die Filme und Diskussionsrunden rund um den Widerstand, den Künstler und Künstlerinnen leisten.

Der grosse Preis der Jury ging an “Total Control Zone” des Deutschen Marc Wiese. Der Film über einen jungen Mann, der in einem nordkoreanischen Konzentrationslager geboren wurde, sei “aufgrund der albtraumhaften Zeugenaussagen des jungen Mannes einzigartig”, hielten die Organisatoren in einer Mitteilung vom Samstag fest. Er zeige den totalitären Wahnsinn ebenso wie das Schicksal des Einzelnen.

“The Act Of Killing” von Joshua Oppenheimer wurden am FIFDH ebenfalls prämiert. Der Film zeichnet das Porträt von Massenmördern, die in aller Straflosigkeit ihre Gräueltaten, die sie in den 1960ern in Indonesien begangen hatten, erzählen.

Der Preis für die beste Fiktion ging an “Sharqiya” von Ami Livne. Rund um den jungen Beduinen Camel Najer, der am Busbahnhof arbeitet, zeigt sie die Nebenwirkungen von Menschenrechten auf.

“Outlawed In Pakistan” erhielt den grossen Preis der Weltorganisation gegen die Folter. Habiba Nosheen und Hilke Schellmann begleiteten während fünf Jahren ein Vergewaltigungsopfer und ihre Odysse durch die Gerichte und Justiz des Landes.

FIFDH besucht die Deutschschweiz

Erstmals in seiner elfjährigen Geschichte streckt das FIFDH mit seinem Konzept “Ein Film, ein Thema, eine Debatte” seine Fühler auch in der Deutschschweiz aus. Am Dienstag, 19. März findet in Basel in Zusammenarbeit mit dem Aussendepartement (EDA) ein Special Event zum Thema Todesstrafe statt, wie das FIFDH mitteilte.

Gezeigt wird der Film “INTO THE ABYSS: A tale of Death, a tale of Life” von Werner Herzog. Darin gibt Herzog das Wort zwei jungen Männern, die wegen Mordes zu 40 Jahren beziehungsweise zum Tod verurteilt wurden. Aber auch Polizisten, ein reuiger Henker und die Frau des einen Strafgefangenen erzählen.

Im Anschluss findet eine Debatte zur Todesstrafe mit alt Bundesrätin Ruth Dreifuss und Gerald Staberock, dem Generalsekretär der Weltorganisation gegen Folter, statt.

In Zürich lädt das FIFDH am 20. März zum Filmabend über Kindersoldaten mit anschliessender Diskussion ein. “REBELLE (War Witch)” von Kim Nguyen zeigt die Geschichte der 14-jährigen, schwangeren Komona, die ihrem Ungeborenen ihre Lebensgeschichte erzählt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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