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Militärpsychiater erschiesst auf US-Stützpunkt 13 Soldaten

(Keystone-SDA) Washington – Ein Militärarzt hat am Donnerstag auf der Militärbasis Fort Hood in Texas ein Blutbad angerichtet. 12 Menschen kamen ums Leben, darunter auch einer der mutmasslichen Todesschützen, wie das Pentagon am Donnerstag mitteilte.
31 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Der getötete Schütze ist nach Medienberichten ein Offizier im Alter von 39 oder 40 Jahren, wie der kommandierende General Bob Cone sagte.
Zwei US-Soldaten, die nach dem Blutbad auf der Basis als mögliche Mittäter festgenommen worden waren, sind unterdessen wieder frei. Der Verdacht gegen sie habe sich nicht bestätigt, sagte Stützpunkt-Sprecher Christopher Haug dem Sender CNN. Nach seinen Angaben befindet sich aber ein anderer Soldat im Zusammenhang mit der Schiesserei in Gewahrsam.
Die Schiesserei auf dem Armeestützpunkt Fort Hood bei Killeen hatte um 13.30 Uhr Ortszeit offenbar während einer Graduiertenfeier begonnen. Augenzeugen berichteten von mehreren Schützen.
Über das Motiv herrschte Unklarheit. US-Fernsehsender berichteten unter Berufung auf die zuständige Ärztekammer in Virginia, der getötete Schütze sei ein Psychiater gewesen, der im medizinischen Zentrum des Stützpunkts Soldaten mit mentalen Problemen behandelt hatte. Nach Angaben der texanischen Senatorin Kay Baley Hutchison stand er kurz vor einem Einsatz im Irak.
Fort Hood ist der grösste US-Armeestützpunkt weltweit. Dort befindet sich ein Behandlungszentrum für Soldaten, die sich bei Militäreinsätzen posttraumatische Stress-Erkrankungen zugezogen haben. Viele der in Fort Hood stationierten Soldaten waren im Irak und in Afghanistan stationiert oder werden dorthin geschickt.
US-Präsident Barack Obama sprach von einem “entsetzlichen Ausbruch der Gewalt” und rief zum Gebet für die Opfer und Angehörigen auf. “Es ist schwierig genug, wenn wir diese mutigen Amerikaner in Kämpfen in Übersee verlieren. Es ist schrecklich, dass sie hier auf einer Basis in den Vereinigten Staaten unter Beschuss kommen.”
In Texas wurden die Fahnen auf halbmast gesetzt. Im Washingtoner Abgeordnetenhaus gab es eine Schweigeminute.
Der gesamte Stützpunkt mit 45’000 Soldaten wurde nach den ersten Schüssen sofort abgeriegelt. Sirenen heulten, und die Menschen auf der Basis wurden aufgefordert, nicht ins Freie zu gehen. 500 Militärpolizisten durchkämmten das Gebiet.

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