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Mindestens sechs Tote bei Überschwemmungen in Osteuropa

(Keystone-SDA) Warschau – Bei Überschwemmungen in Osteuropa sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Nach heftigen Regenfällen im Süden Polens wurde die Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz für Besucher geschlossen. In Tschechien musste wegen des Hochwassers ein Spital evakuiert werden.
Im Süden Polens ertranken zwei Männer und eine Frau, wie die Feuerwehr mitteilte. 2000 Menschen mussten demnach vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden.
Im Osten Tschechiens starb nach Polizeiangaben am späten Sonntagabend eine 69-jährige Frau in den Fluten eines durch die heftigen Niederschläge über die Ufer getretenen Baches. An der tschechisch-polnischen Grenze erreichte der Fluss Olsa den höchsten Stand seit dem Jahr 1949.
In der tschechischen Stadt Bohumin (Oderberg) im Osten des Landes wurden wegen des Hochwassers mehrere hundert Menschen in Sicherheit gebracht, darunter auch etwa 90 Patienten des örtlichen Krankenhauses. In Serbien ertranken laut der Nachrichtenagentur Beta zwei Menschen. In Ungarn brachten die Behörden nach sintflutartigen Regenfällen bereits am Wochenende mehr als 2000 Menschen in Sicherheit.
In Südpolen wurde die Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz für Besucher geschlossen. Wie das Museum Auschwitz-Birkenau mitteilte, bedrohte das Hochwasser des Flusses Sola den ältesten Teil des früheren Konzentrationslagers, in dem sich viele Archive und die Verwaltung der Gedenkstätte befinden.
Die Sola fliesst nur einige hundert Meter von dem früheren Konzentrationslager Auschwitz, das die Nazis 1940 errichtet hatten.
In dem Lager wurden während des Zweiten Weltkrieges zunächst politische Gefangene aus Polen inhaftiert, ab 1942 wurde es hauptsächlich zur Ermordung der europäischen Juden genutzt. Mehr als eine Million Menschen wurden in Auschwitz-Birkenau getötet, die überwiegende Mehrheit der Opfer waren Juden.

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