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Mit manipulierten Bancomaten Millionen ergaunert

(Keystone-SDA) Mit manipulierten Bancomaten haben Datendiebe allein in diesem Jahr rund 2 Millionen Franken ergaunert. Neuerdings haben sie es auch auf Zahlterminals in Ladengeschäften abgesehen. Sowohl bei Migros wie auch bei Coop gab es Skimming-Fälle.

Bei Coop wurden fünf Geräte entdeckt, die manipuliert worden waren. “In keinem der Fälle konnten die Daten aufgezeichnet und gestohlen werden”, sagte Sprecher Urs Meier auf Anfrage zu einem Artikel der “Basler Zeitung” vom Freitag.

Bei der Migros wurde ein präpariertes Zahlterminal entdeckt. Auch hier klappte der Betrug nicht, wie Sprecher Thomas Bornhauser von der betroffenen Genossenschaft Migros Aare sagte. Wie bei Coop funktionierte das Gerät nicht mehr richtig, weshalb die Manipulation schliesslich entdeckt wurde. Laut Bornhauser werden die Kartenleser nun jeden Morgen ganz genau untersucht.

Dreiste Täter

Beim Skimming werden Geldautomaten oder Zahlterminals technisch so präpariert, dass die Magnetstreifen eingegebener Bankkarten abgelesen und das Eintippen der Codes mit einer Minikamera ausspioniert werden kann. Diese Daten werden auf Kartenrohlinge kopiert, mit welchen die Täter dann Geld von den betroffenen Konten abheben können.

Bisher hatten es die Betrüger vor allem auf Geldautomaten abgesehen. Anfang Mai gab die SBB bekannt, dass mehrere Billettautomaten präpariert worden waren. Auch bei einem Dutzend Läden in verschiedenen Regionen wurden in den letzten Wochen Manipulationen an Zahlterminals festgestellt, wie Bernhard Wenger, Sprecher der auf die Verarbeitung von Kartentransaktionen spezialisierten SIX Card Solutions, auf Anfrage sagte.

Wie die Geräte unbemerkt präpariert werden konnten, ist noch unklar. Möglich ist, dass sich die Täter über Nacht in den Geschäften einschliessen liessen. In einer Coop-Filiale wurde nach Angaben von Sprecher Urs Meier eingebrochen. SIX Card Solutions hat die von ihr vertriebenen Zahlterminals inzwischen mit einer neuen Software aufgerüstet, um das Abgreifen der Kartendaten zu verhindern.

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