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Mordende Sturzbomber-Wespen gehören zu den skurrilsten neuen Arten

(Keystone-SDA) Mordende Sturzbomber-Wespen, Teufelswürmer in tiefen Goldminen und Spongebob-Pilze gehören zu den besonders ungewöhnlichen neuen Arten des vergangenen Jahres.

Aus über 18’000 entdeckten Arten wählte ein Team vom International Institute for Species Exploration (IISE) der Universität Arizona seine zehn Favoriten aus.

Vorsichtig pirscht sich die Wespe Kollasmosoma sentum an ahnungslose Ameisen heran. Wie ein Sturzbomber düst sie dann auf ihre Opfer zu und legt ein Ei in ihnen ab. Die tödliche Attacke dauert im Schnitt nur 0,052 Sekunden und verwandelt die Ameise in einen Wirt für die Larve der Wespe, wie Forscher ermittelten.

In einer südafrikanischen Goldmine stiessen Wissenschaftler 1,3 Kilometer unter der Erdoberfläche auf einen tierischen Schatz. Der Teufelswurm ist nach Forscherangaben der am tiefsten lebende mehrzellige Erdbewohner. Der einen halben Millimeter lange Fadenwurm wurde Halicephalobus mephisto getauft – in Anlehnung an die griechische Bedeutung des Namens Mephistopheles: “Der das Licht nicht liebt”.

Pilz riecht nach Früchten

Der Spongebob-Pilz bekam seinen Namen Spongiforma squarepantsii, weil er wie ein Schwamm aussieht und sein Körper wirklich wie ein Schwamm zusammengedrückt werden kann und danach wieder die alte Form annimmt. Aber die Forscher fanden auch noch andere Ähnlichkeiten zwischen dem Comic-Helden und dem Pilz: Der Pilz riecht nach Früchten und Spongebob lebt in einer Ananas.

Diese Kandidaten wählte das IISE unter 200 Nominierungen für die Hitliste der Entdeckungen aus. Dabei orientierte sich das internationale Team an mehreren Kriterien. Sie hätten Spezies ausgesucht, “die unsere Aufmerksamkeit erregt hatten, da sie besonders ungewöhnlich waren oder bizarre Merkmale hatten”, sagte das Jurymitglied Mary Liz Jameson von der Wichita State University gemäss einer Mitteilung.

Der Stumpfnasenaffe Rhinopithecus strykeri aus Burma schaffte es auch auf die Liste. Er muss angeblich bei Regen niesen, weil ihm Wasser in die nach oben zeigenden Nasenöffnungen läuft. Er lebt in Gebirgswäldern und ist vom Aussterben bedroht.

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