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Mütter in Niger haben es im Weltvergleich am schlechtesten

(Keystone-SDA) Müttern in Niger geht es einem weltweiten Vergleich zufolge am schlechtesten. Damit löst das von einer Dürreperiode heimgesuchte Land in Afrika erstmals seit mehreren Jahren Afghanistan auf dem letzten Platz des weltweiten Rankings zur Lage von Müttern ab. Die

Die Rangliste beruht auf dem 13. Mütter-Report der Kinderrechtsorganisation Save the Children, der 165 Staaten vergleicht und am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach haben die besten Lebensbedingungen weiterhin Mütter in Norwegen, gefolgt von Island und Schweden. Die Schweiz findet sich auf Rang 18.

Von den zehn Ländern am unteren Ende der Rangliste stecken sieben mitten in einer Nahrungsmittelkrise. Und das Leben der Mütter prägt das ihrer Babys: Vier der zehn Länder verzeichnen laut der Hilfsorganisation eine Zunahme an dauerhaften geistigen und körperlichen Entwicklungsstörungen, hervorgerufen von chronischer Mangelernährung. In Niger etwa bedrohe die immer schlimmer werdende Dürre das Leben von Hunderttausenden Kindern.

Politik ist gefordert

“Es bedarf mehr politischen Engagements, um flächendeckend nachhaltige Initiativen zur gesunden Ernährung von Müttern und Säuglingen und letztlich ihr Überleben zu gewährleisten”, sagte Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, Kathrin Wieland.

Einfache Massnahmen, wie die Bereitstellung von Eisen, Zink und Vitamin A, das ausschliessliche Stillen, vollwertige Beikost und verbesserte Hygiene könnten das Leben von Millionen Kindern und Frauen dauerhaft verbessern – vor allem in der Entwicklungsphase in den ersten 1000 Tagen beginnend ab der Schwangerschaft.

“Unser Bericht zeigt, dass alleine Muttermilch jährlich eine Million Kinder vor dem Tod bewahren kann. In allen Ländern müssen Richtlinien und Programme eingeführt werden, die Mütter zum Stillen ermutigen und dabei unterstützen”, forderte Wieland.

Weniger als 40 Prozent der Säuglinge in Entwicklungsländern werden voll gestillt. Die Folgen von Mangelernährung führen jährlich weltweit zum Tod von 2,6 Millionen Kindern.

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