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Nach Überschwemmungen in Australien jetzt auch noch Zyklonwarnung

(Keystone-SDA) Sydney – Das von schweren Überschwemmungen betroffene Australien hat jetzt auch noch mit heftigen Stürmen zu kämpfen. Vor der Küste im Westen des Landes wurde wegen einer Zyklonwarnung die Ölproduktion ausgesetzt.
Dies teilten die Konzerne Woodside Petroleum, Apache Energy und Chevron Australia am Samstag mit. Das australische Wetteramt hatte zuvor gewarnt, der Sturm könne sich zu einem Zyklon verstärken.
Zuletzt haben bereits die schwersten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert im Bundesstaat Queensland an der Ostküste mindestens eine Fläche von der Grösse Deutschlands und Frankreichs bedeckt.
Die durch heftige Regenfälle ausgelösten Fluten setzten in der Region 22 Städte unter Wasser oder schnitten sie von der Aussenwelt ab. Rund 200’000 Menschen hatten ihre Häuser wegen der Wassermassen verlassen müssen und den Jahreswechsel in Notunterkünften verbracht. Auch am Samstag gingen Evakuierungen weiter.
Regen seit Weihnachten
Verantwortlich für die tagelangen starken Regenfälle sind unter anderem der Zyklon Tasha und das Wetterphänomen “La Niña”, das im westlichen Pazifik und Südostasien für hohe Niederschläge sorgt.
In der Umgebung von Rockhampton gut 1000 Kilometer nördlich von Sydney waren ganze Ortschaften von der Aussenwelt abgeschnitten. Seit Weihnachten giesst es in dieser Region fast ohne Unterlass.
Der Flughafen der Stadt mit 70’000 Einwohnern wurde für den normalen Verkehr bereits geschlossen, ebenso der Bahnhof. Auf die beiden Hauptzufahrtsstrassen schwappte bereits das Wasser. Wenn sie geschlossen werden, ist die Stadt nicht mehr zu erreichen.
Im Stadtgebiet selbst drohte der Fluss Fitzroy über die Ufer zu treten. “Eine ernste Situation”, sagte Bürgermeister Brad Carter. Die Sperrung von Flughafen, Bahnhof und Strassenverbindungen könne Wochen dauern, warnte er.
Armee im Einsatz
Die Armee hilft bereits mit dem Abwurf von Lebensmitteln in abgeschnittenen Regionen. In Western Downs wurde das Wasserwerk überflutet und die Stadt fürchtete um ihre Trinkwasservorräte. Der Bürgermeister hoffte auf eine Reparatur bis Sonntag.
Kohlebergwerke und Bauernhöfe stehen unter Wasser, die Häfen in Bundaberg und Gladstone mussten teilweise schliessen, weil Stämme und Geröll aus Flussmündungen die Schifffahrtslinien unsicher macht.

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