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Nachschub für Hinrichtungsgift in den USA stockt

(Keystone-SDA) Zahlreiche US-Staaten müssen die Vollstreckung von Todesurteilen in diesem Jahr voraussichtlich umplanen. Der einzige zugelassene US-Hersteller eines Gifts, das für die Hinrichtungen benötigt wird, will die Produktion des Stoffs einstellen.

Das Unternehmen Hospira aus dem Bundesstaat Illinois wollte die Herstellung des Narkosemittels Natrium-Thiopental eigentlich in Italien fortsetzen, nachdem ein Engpass die Produktion vorübergehend gestoppt hatte.

Doch das EU-Land habe die Ausfuhr des Medikamentes in die USA untersagt, weil es dort zu Hinrichtungen verwendet werde, berichteten amerikanische Medien am Samstag.

Das Mittel ist einer von drei Bestandteilen des tödlichen Giftcocktails, der beim Grossteil der Vollstreckungen verwendet wird. In den USA hat Hospira nach eigenen Angaben seit 2009 keine Produktionsstätte mehr für das Gift.

Die Knappheit des Mittels hatte im vergangenen Jahr bereits dazu geführt, dass in Oklahoma ein wegen Mordes Verurteilter mit einem Mittel zum Einschläfern von Tieren hingerichtet wurde.

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