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Netanjahu bekräftigt seinen Willen direkt zu verhandeln

(Keystone-SDA) New York – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine US-Reise mit einem Besuch bei den Vereinten Nationen und Fernsehauftritten zur Hauptsendezeit fortgesetzt.
Nach einem betont freundlichen Empfang bei der UNO und einem einstündigen Gespräch mit Generalsekretär Ban Ki Moon bekräftigte der Premier am Mittwoch (Ortszeit) bei Talkmaster Larry King seine Bereitschaft zu Direktgesprächen mit den Palästinensern.
“Und ich sage: Lasst uns sofort beginnen, heute, morgen, in Jerusalem, in Ramallah, einer heissen Stadt wie New York oder einer kühlen irgendwo sonst”, erklärte Netanjahu vor Amerikas TV-Publikum.
In einem Interview mit der Moderatorin des US-Senders CBS, Katie Couric, sagte er über sein Vier-Augen-Gespräch mit US-Präsident Barack Obama: “Wir teilen in einigen zentralen Fragen die Sicht (der US-Regierung), dem Streben nach Frieden, der Sorge um den Iran und der Überzeugung, dass Israel und die Region mehr Sicherheit brauchen”.
Gespräch über heikle Themen
Bei dem Treffen mit Ban ging es um den Nahostfriedensprozess, die Blockade des Gazastreifens und die Spannungen mit dem Libanon, wie die UNO anschliessend verlauten liess. Ebenso wie das Weisse Haus tags zuvor demonstrierte auch die Weltorganisation harmonische Verbundenheit mit dem israelischen Regierungschef.
Das Ergebnis der Unterredung blieb vertraulich. Am späten Donnerstag wollte sich Netanjahu in New York den Fragen von Journalisten stellen.
Ban hatte der israelischen Regierung nach dem Gazakrieg zum Jahreswechsel 2008/2009 mehrfach deutlich ins Gewissen geredet. Er beauftragte den südafrikanischen Richter Richard Goldstone mit einer Untersuchung des Kriegsgeschehens.
Zudem forderte Israel immer wieder auf, die Blockade des von der Hamas beherrschten Gazastreifens zu lockern, damit die Palästinenser mit Hilfsgütern versorgt werden können. Nach dem blutigen Übergriff der israelischen Marine auf eine internationale Hilfsflotte Ende Mai mit neun Toten ordnete der UNO-Generalsekretär weitere Ermittlungen an.

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