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Neue Nahost-Gespräche haben begonnen

(Keystone-SDA) Ramallah – Nach 16 Monaten Unterbrechung haben Israel und die Palästinenser neue Nahost-Gespräche aufgenommen. Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat sagte vor Journalisten in Ramallah: “Wir können sagen, dass die indirekten Gespräche mit Israel begonnen haben.”
US-Vermittler George Mitchell war zuvor in Ramallah erneut mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zusammengetroffen. Die letzten – damals allerdings direkten – Nahost-Friedensverhandlungen waren Ende 2008 unterbrochen worden, nachdem der damalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert wegen Korruptionsvorwürfen zurücktreten musste.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüsste die palästinensische Entscheidung für neue Gespräche unter US-Vermittlung.
Die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO und Abbas’ Fatah-Organisation hatten dafür am Vortag grünes Licht gegeben. Netanjahu sagte weiter, die neuen Kontakte fänden ohne Vorbedingungen statt.
“Die indirekten Gespräche müssen schnell zu direkten Gesprächen führen”, betonte er während der wöchentlichen Kabinettssitzung. “Frieden kann nicht aus der Entfernung oder durch Fernsteuerung geschlossen werden, insbesondere weil wir und die Palästinenser Nachbarn sind.”
Auf Dauer sei es undenkbar, “dass wir Entscheidungen und Abkommen über kritische Themen wie Sicherheit und unsere nationalen Interessen treffen, und ihre ebenfalls, ohne zusammen im selben Raum zu sitzen.” Man strebe einen Friedensschluss an, “der es uns ermöglichen wird, für Generationen an der Seite der Palästinenser zu leben”, sagte Netanjahu.
Erekat erklärte, Präsident Abbas werde selbst das palästinensische Verhandlungsteam leiten. Alle Kernfragen des Nahost-Konflikts sollten auf den Tisch kommen. In der zunächst auf vier Monate angelegten Gesprächsrunde soll es nach Angaben Erekats um Sicherheitsfragen und die Grenzen eines künftigen Palästinenserstaates gehen.

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