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Neue Strategie – Syngenta fusioniert Pflanzenschutz und Saatgut

(Keystone-SDA) Der Basler Agrochemiekonzern Syngenta rüstet sich mit einer neuen Strategie für die Zukunft: Die Zusammenlegung des Pflanzenschutz- und des Saatgutgeschäfts soll den Bauern in aller Welt nützen und dem Konzern zugleich zu Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe verhelfen.

Syngenta-Chef Mike Mack stellte die neue Strategie am Mittwoch bei der Präsentation des Ergebnisses für 2010 vor. Mit diesem zeigte sich Mack “sehr zufrieden”. Während der Umsatz um 6 Prozent auf 11,6 Mrd. Dollar anstieg, verharrte das operative Ergebnis des Weltmarktführers bei 1,97 Mrd. Dollar. Der Reingewinn sank um 1 Prozent auf 1,4 Mrd. Dollar.

Fast die Hälfte in den Schwellenländern

Besonders schnell war die Expansion letztes Jahr laut Mack in den Schwellenländern, wo der Konzern nahezu die Hälfte seines Umsatzes erzielte. Wegen ihres Bevölkerungswachstums und sich verändernden Ernährungsgewohnheiten seien die Schwellenländer für die Branche die Schlüsselregionen, sagte der Konzernchef.

In der Division Pflanzenschutz verzeichnete Syngenta ein Umsatzplus von 3 Prozent auf 8,9 Mrd. Dollar. Die Saatgut-Division mit Mais und Soja als wichtigste Umsatzträger konnte bei stabilen Preisen um 8 Prozent auf 2,8 Mrd. Dollar zulegen.

Fusion der beiden Divisionen

Nun will Syngenta die Stärken beider Geschäftsbereiche bündeln. Die Pflanzenschutz- und die Saatgut-Division sollen bis 2012 zusammengelegt werden. Von der Fusion, die Syngenta innerhalb von drei Jahren 400 Mio. Dollar kostet, verspricht sich der Konzern ab 2015 jährliche Einsparungen von 650 Mio. Dollar.

Mit der neuen Strategie wolle Syngenta den vor immer komplexeren Herausforderungen stehenden Landwirten in aller Welt ganzheitliche und massgeschneiderte Lösungen aus einer Hand anbieten, sagte Mack.

Marktanteil ausbauen

Mit der neuen Strategie will Syngenta den Marktanteil von derzeit 15 Prozent (20 Prozent beim Pflanzenschutz, 9 Prozent beim Saatgut) in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich 0,5 Prozent steigern.

Profitieren von der neuen Strategie sollen auch die Aktionäre, deren Dividende für 2010 von 6 auf 7 Fr. angehoben werden soll. Zudem kündigte der Konzern am Mittwoch ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 200 Mio. Dollar an. Weitere Aktienrückkäufe sollen ebenso folgen wie kontinuierliche Dividendenerhöhungen.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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