Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Neuer Gebirgslandeplatz für Heliskifahrer bei Zermatt

(Keystone-SDA) Bern – Im südöstlichen Wallis kommt zu den bisherigen Gebirgslandeplätzen ein neuer im Gebiet Trift hinzu. Der Bundesrat hat am Freitag über die Plätze in der Region Zermatt entschieden. Erst provisorisch festgelegt ist die Landestelle auf dem Unterrothorn.
Die fünf Plätze Aeschhorn, Alphubel, Monte-Rosa, Theodulgletscher und Trift sind nun definitiv bestimmt, wie das Eidg. Verkehrsdepartement (UVEK) mitteilte. Der bisherige Landeplatz Unterrothorn hingegen ist erst provisorisch festgelegt.
Der endgültige Entscheid hängt von der Überprüfung der Landestellen in der Region Aletsch-Susten ab, die als nächstes beurteilt wird. Der Bundesrat sei bereit, den Platz Unterrothorn weiterbestehen zu lassen, wenn ein Konsens über die Reduktion der Anzahl Plätze in der Region zustande komme, heisst es in der Mitteilung. Andernfalls werde er als Kompensation für die neue Landestelle Trift aufgehoben.
Von Juli bis September sind neu sämtliche Starts und Landungen verboten – ausser auf dem Theodulgletscher und dem Unterrothorn. Der neue Trift-Landeplatz darf einzig zwischen Dezember und April für Heliskiing-Flüge genutzt werden.
Umweltverbände: “Kein Heli-Eldorado”Gegen diesen Sport opponieren die Umweltverbände. Im April haben sie in einer Petition mit über 14’000 Unterschriften ein Heliskiing-Verbot gefordert. Die Schweiz dürfe kein “Heli-Eldorado” sein – unnötige Freizeitaktivitäten, welche die Natur in den Bergen belasten, müssten verboten und Landeplätze in Schutzgebieten aufgehoben werden.
Der Landeplatz Trift sei von Zermatt lange Zeit illegal betrieben worden, kritisierte die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) letztes Jahr. Statt die Zahl der Landeplätze zu reduzieren, schaffe man neue. Die SL verlangte, dass die 22 Gebirgslandeplätze, die nachweislich im Schutzgebieten lägen, gestrichen werden.
Der Bund ist überzeugt, mit den neuen saisonalen Einschränkungen Konflikte zwischen dem Flugverkehr und den Anliegen von Natur- und Umweltschutz “weitgehend auszuräumen”, wie das UVEK schreibt.
Der Bundesrat muss insgesamt 42 Gebirgslandeplätze neu beurteilen. Ziel ist es, Konflikte zwischen Helikopterverkehr und Umweltschutzinteressen zu reduzieren.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft