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Neuer Rekord an Zeckenenzephalitis-Infektionen

Kleine Biester mit grosser Wirkung: noch nie erkrankten in der Schweiz so viele Menschen an den Folgen von Zeckenbissen wie 2018. KEYSTONE/AP SCANPIX/SOREN FROBERG sda-ats

(Keystone-SDA) Noch nie haben sich in der Schweiz nach einem Zeckenbiss so viele Menschen mit dem Zeckenenzephalitis-Virus (FSME) infiziert wie in den letzten zwölf Monaten. Mit 272 Fällen ist der bisherige Rekord übertroffen.

In der gleichen 12-Monatsperiode 2016/17 (August – Juli) waren es 269 bestätigte FSME-Fälle. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres wurden 262 Fälle registriert, im mehrjährigen Vergleich “der höchste je verzeichnete Wert”, wie es im neusten Bulletin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) heisst.

Zudem nimmt die Zahl der schwer verlaufenden Fälle jedes Jahr zu. In den letzten zwölf Monaten haben sich statistisch gesehen 5,39 von 100’000 Personen mit dem FSME-Virus angesteckt. Das ist ebenfalls ein neuer Rekord. Allein im Juli kamen 70 neue Fälle hinzu. 2015 waren es noch 1,42 FSME-Neuerkrankungen pro 100’000 Einwohner.

Bis Ende Juli wurden hochgerechnet 28’600 Arztbesuche wegen Zeckenstichen sowie 10’800 akute Fälle der weniger schwerwiegenden bakteriell verursachten Borreliose gemeldet. Auch hierbei handelt es sich im mehrjährigen Vergleich um sehr hohe Werte, wie das BAG schreibt.

Allen Personen, die in Risikogebieten leben, empfiehlt das BAG die Impfung gegen FSME. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Diese muss mit Antibiotika behandelt werden.

Die Saison, in der Zecken besonders aktiv sind, beginnt je nach Witterung im März und endet im November. Rund ein Prozent der FSME-Fälle verläuft tödlich.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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