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Neues Design für alte Feier in Sempach bringt jedem etwas

(Keystone-SDA) Luzern – Die so genannte Schlachtjahrzeit von Sempach soll künftig dem Kanton Luzern als multifunktionale Plattform dienen. Liebgewonnene Traditionen sollen beibehalten, neu designt und mit zusätzlichen Elementen ergänzt werden – damit jeder etwas davon hat.
Der Gedenkanlass für die Schlacht von 1386 zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern diente in den letzten Jahren rechten und linken Radikalen als Aufmarschbasis – mit wachsendem Polizeiaufgebot. Sempach löste damit das Rütli ab, wo die Situation am 1. August entschärft werden konnte.
2009 hatte im Sempach man genug vom Radau. Für 2010 beschloss die Kantonsregierung eine “Schlachfeier light” und eine Denkpause. Sieht man von einer Schmiererei am Winkelrieddenkmal und von einem gestohlenen Kranz der Rechtsextremen ab, bliebs diesmal ruhig.
Für das Denken in der Denkpause setzte die Regierung eine Projektgruppe unter Staatsschreiber Markus Hodel ein. Am Mittwoch lüftete sie den Schleier und präsentierte einen Strauss von Ideen, ein Fest mit zahlreichen Modulen.
Beibehalten werden sollen der ökumenische Gottesdienst, Morgenbrot, Umtrunk, Städtlifest und Sempacherlauf. Der folkloristische Umzug mit historischen Kostümen soll zu einem Mittelalterfest ausgeweitet werden.
Dazu neue Elemente. Darunter versteht die Projektgruppe eine “Plattform für mannigfaltige Begegnungen” oder ein geschichtliches Forum zu den “zentralen Fragestellungen zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft” des Kantons. Auch eine vielfältige musikalische Präsentation und die Darstellung der Regionen des Kantons sind angesagt, eventuell eine Jugendlandsgemeinde.
“Luzern begegnet sich” heisst das Motto der Feier, so Staatsschreiber Hodel. Und die Leitidee sei: “Gedenken der Ursprünge des Territorialstaats Luzern und Nachdenken über Gegenwart und Zukunft.”

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