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Niemand überlebt den Flugzeugabsturz in Pakistan

(Keystone-SDA) Flug B4-213 sollte eigentlich ein Grund zum Feiern werden, doch er endete am Freitagabend in einer Katastrophe: Alle 127 Menschen an Bord kamen beim Absturz ums Leben. Zum ersten Mal seit ihrer Pleite im Jahr 2000 flog die private pakistanische Fluggesellschaft Bhoja Air wieder die Strecke Karachi-Islamabad.

Erst vor einem Monat hatte die Airline eine neue Lizenz erhalten. Beim Landeanflug auf den Benazir-Bhutto-Flughafen brach jedoch der Kontakt zum Tower ab. Die Boeing 737-200 mit 121 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern stürzte auf ein Dorf nahe Islamabad.

Nach dem Unglück stehen die Familien der Opfer unter Schock und sind in tiefer Trauer: Weinende Frauen streuen am Tag danach Rosenblätter auf die einfachen Holzsärge, verzweifelte Männer klammern sich an Fotos der Opfer fest.

An der Unglücksstelle sammeln Helfer und Soldaten noch am Samstag Leichenteile und persönliche Gegenstände der Opfer ein. Ärzte arbeiten fieberhaft daran, alle Opfer zu identifizieren.

Die Autopsien seien fast abgeschlossen, sagte der Direktor des medizinisch-wissenschaftlichen Instituts in Islamabad, Mehmoud Jamal, am Samstag.

Nach islamischem Ritus sollen Tote, wenn möglich, noch am Sterbetag beerdigt werden. Hunderte in Trauergewänder gehüllte Familienmitglieder warteten vor der Klinik, um ihren getöteten Verwandten diesen letzten Dienst erweisen zu können.

Unglücksursache bleibt unklar

Die Ursache des Unglücks bleibt zunächst weiter unklar. Innenminister Rehman Malik sagte, das Flugzeug sei vermutlich von einem Blitz getroffen worden. Zum Unglückszeitpunkt regnete es stark.

Doch auch andere Unglücksursachen kommen infrage. Das Alter der Maschine könnte den Behörden zufolge ein Faktor sein. Die Unglücksmaschine war nach Angaben der Flugsicherheitsdatenbank “Aviation Safety Network” mehr als 27 Jahre alt.

Nach Angaben der Behörden konnte der Flugschreiber der Unglücksmaschine recht rasch geborgen werden.

Auf ihrer Internetseite drückte die Fluglinie Bhoja Air ihr Bedauern über den “unglückseligen Vorfall” aus und sprach den Angehörigen ihr Beileid aus.

Die Regierung ordnete eine strenge Untersuchung des Absturzes an. Sie sah sich im Kreuzfeuer der Medien, weil sie der einst pleitegegangenen Airline eine neue Lizenz erteilt hatte.

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