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Nobel Biocare 2010 mit halbiertem Gewinn

(Keystone-SDA) Der Gewinn des Zahnimplantate-Herstellers Nobel Biocare hat sich 2010 mit 45,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Der Umsatz ging dank Euroschwäche nur 0,8 Prozent auf 576,6 Mio. Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Mit konstanten Wechselkursen gerechnet wäre der Umsatz um 6,4 Prozent gesunken. Im vierten Quartal schrumpfte der Umsatz um 1,6 Prozent, zu konstanten Wechselkursen um 7,9 Prozent.

Der Reingewinn litt vor allem unter dem verringerten Betriebsgewinn sowie einer einmaligen Steuerbelastung, welche aus einer internen Restrukturierung der Geldflüsse resultierte.

Der Betriebsgewinn (EBIT) belief sich im Gesamtjahr 2010 auf 84,9 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erreichte damit nur 14,7 Prozent nach 22,1 Prozent im Vorjahr. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren gemäss Nobel Biocare der Umsatzrückgang, die Lancierung einer neuen Prothesenlinie und verstärkte Marketingtätigkeiten.

Zurückhaltende Patienten

Als Grund für das schwache Abschneiden nannte die Firma die immer noch anhaltende Zurückhaltung der Patienten bei komplexen Behandlungen. Immerhin zeigten sich diverse Absatzmärkte stabil, andere kehrten zum Wachstum zurück. Auch das Preisniveau liess sich halten.

Konzernchef Domenico Scala, dessen Abgang Nobel Biocare am Mittwoch angekündigt hatte, bezeichnete die Finanzzahlen in dem Communiqué als enttäuschend. Dennoch habe das Unternehmen Fortschritte gemacht und dank umfangreicher Investitionen ein solides Fundament geschaffen. Die operativen Fortschritte und der sich abzeichnende Aufschwung sollten Nobel Biocare wieder auf den Wachstumspfad bringen.

Die Profitabilität des Unternehmens sollte sich auch verbessern. Scala geht für 2011 von einer EBIT-Marge von etwa 18 Prozent aus. Für 2011 erwartet Nobel Biocare ein Marktwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Zeit für Chefwechsel günstig

Zu seinem Rücktritt erklärte Scala vor den Medien, dass seiner Ansicht auch das Timing für einen Wechsel günstig sei. Das Unternehmen sei genügend stabilisiert. “Ich habe jedoch noch keinen neuen Job in Aussicht”, sagte Scala weiter. “In nächster Zeit gehört der Grossteil meiner Zeit meiner Familie”. Weitere Angaben zum Managementwechsel machte er nicht.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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