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Nordkoreanischer Soldat hat Südkoreas Grenze verletzt

Ein Bild des Videos des UNC Kommandos an der Grenze zwischen Nordkorea und Südkorea zeigt einen nordkoreanischen Soldaten, der vor seinem Verfolger in den Süden flüchtet. KEYSTONE/EPA UNITED NATIONS COMMAND/UNITED NATIONS COMMAND HANDOUT sda-ats

(Keystone-SDA) Nach der dramatischen Flucht eines nordkoreanischen Soldaten hat das UNO-Kommando in Südkorea der Gegenseite Verstösse gegen das Waffenstillstandsabkommen von 1953 vorgeworfen.

Das Kommando (UNC) veröffentliche am Mittwoch ein Video, in dem zu sehen ist, wie nordkoreanische Soldaten ihren Kameraden am Montag der vergangenen Woche an der schwer bewachten Landesgrenze bei Panmunjom verfolgen.

Die Volksarmee verletzte danach den Angaben zufolge das Abkommen zweifach: Einmal, als Soldaten über die militärische Demarkationslinie hinweg auf den Flüchtenden geschossen hätten und das andere Mal, als einer der Soldaten bei der Verfolgung für kurze Zeit die Linie überschritten habe.

Der Flüchtende wurde schwer verletzt von südkoreanischen Soldaten in Panmunjom in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der behandelnden Ärzte ist er nach zwei Operationen mittlerweile wieder bei Bewusstsein.

Der Mitschnitt der Überwachungskameras zeigt, wie der Soldat zunächst mit einem Militärjeep eine Grenzstation auf nordkoreanischer Seite durchfuhr, eine Brücke in Richtung Panmunjom überquerte und dann mit seinem Fahrzeug steckenblieb. Auf der weiteren Flucht zu Fuss über die Demarkationslinie wurde er dann von nordkoreanischen Grenzsoldaten angeschossen.

Das von den USA geführte UNC wacht über die Einhaltung des bis heute gültigen Waffenstillstandsabkommens, mit dem der dreijährige Korea-Krieg beendet wurde.

Deutliche Zunahme der Spannungen

Es kommt sehr selten vor, dass nordkoreanische Soldaten in Panmunjom nach Südkorea überlaufen. Es ist der einzige Grenzabschnitt, an dem sich die Soldaten beider Länder von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen.

Die Spannungen zwischen Südkorea und Nordkorea haben in den vergangenen Monaten wegen Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm deutlich zugenommen.

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