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Nur 80 bis 100 Asylsuchende nach Bettwil

(Keystone-SDA) In der umstrittenen Asylunterkunft im aargauischen Bettwil sollen nur 80 bis 100 Asylbewerber einquartiert werden. Das wurde am Montagabend in einem Gespräch mit Behördenvertretern und Gegnern der Unterkunft vereinbart. Ursprünglich sollten bis zu 140 Asylbewerber nach Bettwil kommen.

Ein weiteres Ergebnis der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe Bettwil ist, dass vorderhand keine baulichen Massnahmen an der Militärunterkunft vorgenommen werden, wie der Kanton Aargau mitteilte. Im Gegenzug sicherte das Bettwiler Komitee gegen die Asylunterkunft zu, einstweilen keine Protestaktionen durchzuführen.

In den nächsten Wochen soll weiter die Frage geklärt werden, ob aus juristischer Sicht die militärische Anlage in Bettwil überhaupt für zivile Zwecke und damit auch für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt werden darf. Behörden und Gegner wollen juristische Gutachten austauschen.

“Wir möchten die Unterkunft Anfang Februar in Betrieb nehmen”, sagte Balz Bruder, Sprecher des Departementes Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe findet am 5. Januar 2012 statt.

Proteste zeigen Wirkung

An der Sitzung vom Montag nahmen teil: Roger Lang, Chef des für die Führung der Unterkunft in Bettwil zuständigen Empfangs- und Verfahrenszentrums Basel, Mark Burkhard, Generalsekretär Departement Gesundheit und Soziales, Vertreter des Bundesamts für Migration (BFM) sowie Vertreter der Aargauer Kantonsbehörden.

Die Gegner waren vertreten durch je eine Delegation des Gemeinderats von Bettwil und des Komitees gegen die Asylunterkunft. Weiter waren die Kantonspolizei und Vertreter einer Sicherheitsfirma anwesend.

Wegen der Proteste hatte sich der Bund bereits dazu entschieden, die Unterkunft nur für ein halbes Jahr zu betreiben.

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