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Obama bietet Brasilien Partnerschaft auf Augenhöhe an

(Keystone-SDA) US-Präsident Barack Obama hat Brasilien eine Partnerschaft auf Augenhöhe angeboten. “Lasst uns zusammenstehen. Nicht als Senior- und Juniorpartner, sondern als gleichberechtigte Partner”, sagte er in einer Rede im “Theatro Municipal” in Rio de Janeiro.

Doch wie bereits bei dem Treffen mit Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff am Samstag gab er dem südamerikanischen Land keine konkrete Unterstützung für dessen Wunsch nach einem ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.

Für seine Rede bekam Obama von den rund 2000 Zuhörern im Theatersaal oft Beifall. “Das ist ein Land von Gott gesegnet und schön durch Natur”, lobte er das Land. Brasilien sei lange ein Land der Zukunft genannt worden. “Meus Amigos, dieser Tag ist endlich gekommen. Das ist nicht länger ein Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, diese Zukunft hat begonnen.”

Der US-Präsident würdigte unter anderem die Errungenschaften Brasiliens nach dem Ende der Militärdiktatur (1964-1985). Brasilien habe gezeigt, dass nach einer Diktatur eine gedeihende Demokratie entstehen könne. Das Land könne damit auch Vorbild für Länder in der arabischen Welt sein.

Vor dem Auftritt im “Theatro Municipal” hatte er gemeinsam mit Ehefrau Michelle, den beiden Töchtern Malia und Sasha und Schwiegermutter Marian Robinson die Favela Cidade de Deus (Stadt Gottes) im Westen der Sechs-Millionen-Metropole besucht. Die Familie hielt sich rund 40 Minuten in dem Stadtteil auf, der 2002 durch den Film “City of God” weltberühmt worden war.

Der auf dem gleichnamigen Buch basierende Streifen erzählt von Favela-Bewohnern und dem brutalen Alltag in Drogengangs. In der inzwischen von der Polizei befriedeten Siedlung leben etwa 40’000 Einwohner. Nach der Rede wollte Obama die Christus-Statue auf dem Corcovado besichtigen.

Der US-Präsident befindet sich derzeit auf einer fünftägigen Lateinamerika-Reise und war am Samstagabend von Brasília kommend in Rio eingetroffen. Am Montag fliegt er weiter nach Chile und zum Schluss nach El Salvador.

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