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Öl unter Wasser gestoppt – Hoffnung im Golf von Mexiko

(Keystone-SDA) New Orleans – Hoffnung nach gut fünf Wochen Ölpest: Der Schlammbeschuss der Quelle im Golf von Mexiko läuft nach Plan. Das sprudelnde Öl ist nach Angaben der US-Küstenwache durch massiven Beschuss mit riesigen Schlamm-Mengen vorübergehend gestoppt worden.
Der Einsatzleiter der Regierung, Admiral Thad Allen, habe die beispiellose Aktion aber “noch nicht zu einem Erfolg erklärt”, relativierte eine Sprecherin der Küstenwache einen Bericht der “Los Angeles Times”.
Der Austritt von Öl und Gas aus dem Bohrloch sei lediglich zeitweise durch den Gegendruck des Schlamms, der in die Quelle gepumpt wurde, unterbrochen worden, erläuterte sie. “Admiral Allen hält fest, dass der Prozess weiterläuft, aber dass die Dinge nach Plan verlaufen”, sagte Sprecherin Lisa Novak.
Die Zeitung hatte unter Berufung auf Allen gemeldet, die “Top Kill” genannte Operation habe genug Schlamm in das Bohrloch gepumpt, um den Austritt des Öls zu stoppen. Die Bohrinsel “Deepwater Horizon” des britischen Energiekonzerns BP war am 22. April gesunken und hatte das Leck im Meer hinterlassen.
BP war bei den Versuchen, das Bohrloch zu schliessen, immer wieder gescheitert. Unter anderem sollte eine riesige Metallglocke die Quelle versiegeln, aus der seit der Explosion täglich Hunderttausende Liter Öl ausströmen.
Im US-Bundesstaat Louisiana sind inzwischen über 160 Kilometer Küste von einem Ölfilm überzogen. Betroffen seien sowohl Strände als auch Marschland, sagte Konteradmiral Mary Landry. In einigen Fällen handle es sich um schweres Öl, in anderen lediglich um einen Film.
Der Einsatz gegen die Ölpest kostete BP nach offiziellen Angaben bislang 750 Millionen Dollar. Die US-Regierung habe bisher 100 Millionen Dollar ausgeben müssen, die sie allerdings von dem Ölkonzern zurückerhalte.
Als Konsequenz aus der verheerenden Ölpest will US-Präsident Barack Obama Tiefsee-Bohrungen nach Öl für weitere sechs Monate stoppen. Nach Angaben des Weissen Hauses sollen auch die Sicherheitsvorschriften für Bohrungen auf offener See und Kontrollen auf Bohrinseln verschärft werden.

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