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Österreich mit grossem Schritt Richtung EM-Endrunde

(Keystone-SDA) Österreich gewinnt den Spitzenkampf der EM-Qualifikations-Gruppe G in Russland 1:0 und macht damit einen grossen Schritt Richtung Endrunde. Den goldenen Treffer schiesst Marc Janko.

Der in seinen Anfangszeiten von vielen Seiten kritisierte Coach Marcel Koller und seine Mannschaft haben in Moskau das wohl historische Meisterstück abgeliefert. Sie bezwangen völlig verdient die “Sbornaja”, die zuvor in 21 Heimspielen ungeschlagen geblieben war. Wenn nicht noch alles schief läuft, werden sich die Österreicher erstmals seit 1998 (WM in Frankreich) aus eigener Kraft für die grosses Turnier qualifizieren. Seither konnten sie nur an der EURO 2008 mitspielen – weil sie als Co-Gastgeber gesetzt waren.

Koller liess seine Mannschaft in diesem kapitalen Spiel sehr offensiv antreten, in der Manier eines Heimteams, das den Sieg um jeden Preis sucht. Dies gelang den Österreichern namentlich in der ersten Halbzeit ausgezeichnet, ohne dass die Russen zu vielversprechenden Szenen geschweige denn zu hochkarätigen Chancen kamen. Die Ausnahme war ein Flachschuss von Oleg Schatow. Der Offensivmann von Zenit St. Petersburg scheiterte mit einem gefährlichen Flachschuss nach 27 Minuten an Goalie Robert Almer.

Die 1:0-Führung in der Pause war für die Gäste ein zu magerer Lohn. Ein 2:0 oder gar ein 3:0 hätte dem Gezeigten eher entsprochen. Das Tor erzielte nach 33 Minuten der Australien-Legionär Marc Janko mit einem Fallrückzieher aus kurzer Distanz, nachdem Zlatko Junuzovic mit zwei Schussversuchen gescheitert war. Nur zwei Minuten danach schien das 2:0 perfekt, aber Julian Baumgartlinger verzog einen Heber nach schöner Einzelleistung.

In der zweiten Halbzeit erzeugten die Russen endlich den Druck, den man von ihnen von Beginn an erwartet hatte. Sie kamen zu Chancen, aber Kollers Team hätte selbst in dieser Phase treffen können. Gegen das Ende der Partie bekamen die Österreicher das Geschehen wieder viel besser in den Griff. Sie liessen kaum noch Chancen der Russen zu und hätten ihrerseits in zwei, drei Szenen das 2:0 erzielen können.

Liechtenstein verpasst weiteren Sieg

1:0 hatten die Liechtensteiner durch einen Treffer von Franz Burgmeier Mitte November in Moldawien gewonnen, im gestrigen Rückspiel musste sie sich mit einem 1:1 begnügen. Sandro Wieder brachte die Mannschaft von René Pauritsch in der 21. Minute mit seinem ersten Länderspieltor – einem Traumtreffer – in Führung. Der Mittelfeldspieler von Absteiger Aarau, der im Herbst nach seinem rüden Foul gegen Yapi Yapo in Misskredit geraten war, zog aus 25 Metern ab und traf via Latte. Sekunden vor der Halbzeit fiel der Ausgleich von Boghiu, nachdem der Vaduzer Verteidiger Daniel Kaufmann den Ball verfehlt hatte.

Dennoch hätte es zum erneuten Sieg reichen müssen. Sekunden nach seiner Einwechslung setzte Robin Gubser von Balzers den Ball aus zwei Metern darüber. Liechtenstein totalisiert nun fünf Zähler und festigte immerhin den 5. Gruppenrang.

Schweden festigte den 2. Rang vier Punkte hinter Österreich mit einem 3:1-Heimsieg gegen Montenegro. In der Pause war mit dem 3:0-Zwischenstand alles klar, denn kurz davor hatte sich Superstar Zlatan Ibrahimovic als Doppeltorschütze ausgezeichnet.

Minisieg von Spanien

In der Gruppe C ist alles beim Alten geblieben. Die ersten drei (Spanien in Weissrussland, Slowakei gegen Mazedonien und die Ukraine gegen Luxemburg) gewannen und legten in der Tabelle eine grosse Differenz zwischen sich und die letzten drei. In der 7. Runde Anfang September wird Spanien die um drei Punkte führende Slowakei zum Spitzenduell empfangen.

Das Tor zum 1:0-Sieg in Weissrussland fiel den Spaniern wenige Sekunden vor der Pause buchstäblich in den Schoss. Weissrusslands Torhüter Andrej Gorbunow verpasste auf klägliche Weise eine hohe Hereingabe, sodass David Silva den Ball am weiter entfernten Pfosten mühelos kontrollieren und unbedrängt einschieben konnte.

Gruppe G:

Russland – Österreich 0:1 (0:1). – Moskau. – 35’000 Zuschauer. – SR Mazic (Ser). – Tor: 33. Janko 0:1.

Russland: Akinfejew; Wassili Beresuzki (12. Tschernow), Nowoselzew; Smolnikow, Dimitri Kombarow (71. Kerschakow); Gluschakow; Schirokow, Iwanow (46. Mirantschuk); Schatow, Kokorin, Schirkow.

Österreich: Almer; Dragovic, Hinteregger; Klein, Fuchs; Ilsanker, Baumgartlinger; Harnik (65. Sabitzer), Junuzovic, Arnautovic; Janko (75. Okotie).

Bemerkungen: Österreich u.a. ohne Alaba (verletzt). Jantscher (Luzern) Ersatz. Verwarnungen: 80. Kokorin (Foul), 87. Klein (Foul).

Liechtenstein – Moldawien 1:1 (1:1). – Vaduz. – 2080 Zuschauer. – SR Kovarik (Tsch). – Tore: 21. Wieser 1:0. 43. Boghiu 1:1.

Liechtenstein: Jehle; Yildiz, Mario Frick, Kaufmann, Oehri (41. Kühne); Martin Büchel (70. Gubser), Polverino, Wieser; Andreas Christen, Erne (83. Brändle), Burgmeier. – Bemerkungen: Liechtenstein ohne Nicolas Hasler (krank) und Quintans (verletzt). 82. Lattenkopfball von Boghiu.

Schweden – Montenegro 3:1 (3:0). – Solna/Stockholm. – SR Göcek (Tür). – Tore: 38. Berg 1:0. 40. Ibrahimovic 2:0. 44. Ibrahimovic 3:0. 64. Damjanovic (Foulpenalty) 3:1. – Bemerkungen: Montenegro mit Zverotic (Sion).

Rangliste (alle 6 Spiele): 1. Österreich 16. 2. Schweden 12. 3. Russland 8. 4. Montenegro 5. 5. Liechtenstein 5. 6. Moldawien 2.

Gruppe C:

Weissrussland – Spanien 0:1 (0:1). – Borissow. – SR Schörgenhofer (Ö). – Tore: 45. Silva 0:1.

Spanien: Casillas; Juanfran, Piqué, Ramos, Jordi Alba; Silva (85. Bernat), Busquets, Fabregas (75. Isco), Santi Cazorla; Pedro Rodriguez (65. Vitolo), Morata.

Bemerkungen: Verwarnungen: 7. Bordatschew (Weissrussland/Foul). 21. Nechajtschik (Weissrussland/Foul), 54. Morata (Foul), 59. Pedro Rodriguez (Foul), 85. Silva (Foul).

Slowakei – Mazedonien 2:1 (2:0). – Zilina. – SR Hansen (Dä). – Tore: 8. Salata 1:0. 38. Hamsik 2:0. 69. Ademi 2:1.

Ukraine – Luxemburg 3:0 (0:0). – Lwiw. – SR Hunter (NIrl). – Tore: Krawez 1:0. 57. Garmasch 2:0. 86. Konopljanka 3:0. – Bemerkungen: Luxemburg mit Mutsch (St. Gallen).

Rangliste (alle 6 Spiele): 1. Slowakei 18. 2. Spanien 15. 3. Ukraine 12. 4. Weissrussland 4. 5. Mazedonien 3. 6. Luxemburg 1.

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