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Österreich nur mit Remis – Serbien mit wichtigem Sieg

(Keystone-SDA) Für Österreich wird die WM-Qualifikation zur immer grösseren Enttäuschung. Gegen das noch sieglose Georgien kommt die Mannschaft von Trainer Marcel Koller nicht über ein 1:1 hinaus.

Im östlichen Nachbarland ging nach dem Fehltritt in Wales (0:1) die Diskussion um Trainer Marcel Koller los. Der Zürcher war nach seiner Ernennung zum Nationalcoach im November 2011 bereits von diversen Wortführern teils harsch kritisiert worden. Jene Stimmen haben sich in den letzten Tagen wieder öffentlich gemeldet und Kollers Absetzung gefordert.

Dessen Vertrag mit dem ÖFB endet am 31. Dezember 2017, etwas mehr als sechs Jahre nach dem Amtsantritt. Gemäss Verbandspräsident Leo Windtner soll vor den letzten beiden Partien gegen Serbien und in Moldawien Anfang Oktober Klarheit herrschen, wie und ob es überhaupt mit Koller weitergehen wird. Die Hoffnung auf den Vorstoss in die Top 2 ist mittlerweile verschwindend klein: Österreich liegt fünf Punkte hinter dem Barrage-Platz zurück.

Für positive Schlagzeilen sorgte beim enttäuschenden Remis gegen Georgien Moritz Bauer. Der einstige GC-Rechtsverteidiger, dessen Vater Österreicher ist, wurde von Koller neben zwei weiteren Akteuren neu in die Startformation beordert. Das Debüt des im letzten Sommer zu Rubin Kasan gewechselten Bauer, der das 1:1 durch Louis Schaub energisch vorbereitete, durfte nicht nur wegen des Assists als gelungen bezeichnet werden.

In Österreichs Gruppe D benötigt Serbien noch einen Sieg für die direkte WM-Qualifikation. Durch einen wuchtigen Schuss von Aleksandar Kolarov gewannen die Serben den Spitzenkampf in Irland 1:0. Sie banden trotz 22-minütiger Unterzahl (Rot gegen Nikola Maksimovic) den Gegner vom Dienstag um drei auf fünf Punkte zurück. Neuer Zweiter ist Wales, das durch zwei späte Tore in Moldawien 2:0 gewann und vier Zähler hinter Serbien folgt.

0:8 in Leon, 0:8 in Vaduz

Liechtenstein verlor in der gleichen brutalen Höhe wie das Hinspiel in Leon gegen das übermächtige Spanien auch die Partie in Vaduz: 0:8. Die Fans waren vermutlich nicht in den Rheinpark gekommen, um die punktelosen Liechtensteiner gegen die verlustpunktlosen Spanier gewinnen zu sehen. Schon nach 16 Minuten, als es 0:3 stand, konnte es für sie nur noch darum gehen, die spanischen Stars in der familiären Atmosphäre des kleinen Stadions aus der Nähe zaubern zu sehen. Der Torreigen begann mit einem Kopfballtor von Sergio Ramos und wurde nach 89 Minuten mit einem Eigentor des Vaduzers Maximilian Göppel abgeschlossen.

Die nach dem 0:3 in Madrid hart kritisierten Italiener lieferten auch gegen Israel das Gegenteil einer Glanzleistung ab. Trotzdem reichte dies in Reggio Emilia dank des sechsten Tores von Ciro Immobile in der laufenden Kampagne zu einem 1:0. Es rechnet niemand mehr ernsthaft damit, dass sich die “Squadra Azzurra” auf direktem Weg für die WM 2018 qualifizieren wird.

Wichtige Siege für Island und die Türkei

Spannung versprechen die letzten 180 Minuten in der Gruppe I. Weil Leader Kroatien in der Türkei 0:1 verlor und Island die Ukraine durch eine Doublette von Evertons Rekordtransfer Gylfi Sigurdsson 2:0 bezwang, kam es zum Zusammenschluss. Die Top-4-Teams sind nur durch zwei Punkte getrennt.

Gruppe D: Telegramme und Rangliste

Österreich – Georgien 1:1 (1:1). – Wien. – SR Grinfeld (ISR). – Tore: 8. Gwilia 0:1. 44. Schaub 1:1.

Irland – Serbien 0:1 (0:0). – Dublin. – SR Cakir (TUR). – Tor: 55. Kolarov 0:1. – Bemerkungen: 68. Rote Karte gegen Maksimovic (Serbien/Foul).

Moldawien – Wales 0:2 (0:0). – Chisinau. – SR Raczkowski (POL). – Tore: 80. Robson-Kanu 0:1. 92. Ramsey 0:2.

Rangliste: 1. Serbien 8/18 (17:7). 2. Wales 8/14 (12:5). 3. Irland 8/13 (9:6). 4. Österreich 8/9 (10:10). 5. Georgien 8/5 (8:12). 6. Moldawien 8/2 (4:20).

Gruppe G: Telegramme und Rangliste

Mazedonien – Albanien 1:1 (0:0). – Strumica. – SR Eriksson (SWE). – Tore: 53. Roshi 0:1. 78. Trajkovski (Foulpenalty) 1:1. – Bemerkungen: Albanien bis 45. mit Kukeli (Sion).

Liechtenstein – Spanien 0:8 (0:4)

Vaduz. – 5900 Zuschauer (ausverkauft). – SR Stojanov (BUL). – Tore: 3. Ramos 0:1. 15. Morata 0:2. 16. Isco 0:3. 38. Silva 0:4. 51. Aspas 0:5. 54. Morata 0:6. 63. Aspas 0:7. 89. Göppel (Eigentor) 0:8.

Liechtenstein: Jehle; Quintans (60. Yildiz), Malin, Kaufmann, Göppel; Polverino (78. Sele), Wieser; Salanovic, Martin Büchel, Burgmeier (82. Wolfinger); Hasler.

Spanien: De Gea; Pedro, Piqué, Ramos (46. Nacho), Monreal; Silva (46. Aspas), Busquets, Thiago Alcantara, Iniesta; Morata, Isco (56. Deulofeu).

Bemerkungen: 51. Kopfball von Morata an die Latte.

Italien – Israel 1:0 (0:0)

Reggio Emilia. – SR Bastien (FRA). – Tor: 53. Immobile 1:0.

Italien: Buffon; Conti (49. Zappacosta), Barzagli, Astori, Darmian; Candreva (87. Bernardeschi), De Rossi, Verratti (89. Montolivo), Insigne; Immobile, Belotti.

Rangliste: 1. Spanien 8/22 (32:3). 2. Italien 8/19 (19:7). 3. Albanien 8/13 (10:9). 4. Israel 8/9 (9:14). 5. Mazedonien 8/7 (10:14). 6. Liechtenstein 8/0 (1:34)..

Gruppe I: Telegramme und Rangliste

Türkei – Kroatien 1:0 (0:0). – Eskisehir. – SR Kassai (HUN). – Tor: 75. Tosun 1:0.

Island – Ukraine 2:0 (0:0). – Reykjavik. – SR Collum (SCO). – Tore: 47. Gylfi Sigurdsson 1:0. 66. Gylfi Sigurdsson 2:0. – Bemerkungen: Island ohne Sigurjonsson (Grasshoppers/Ersatz).

Kosovo – Finnland 0:1 (0:0). – Shkodra. – SR Schüttengruber (AUT). – Tor: 83. Pukki 0:1. – Bemerkungen: Kosovo mit Kryeziu, ohne Kololli (Lausanne).

Rangliste: 1. Kroatien 8/16 (12:3). 2. Island 8/16 (11:7). 3. Türkei 8/14 (12:8). 4. Ukraine 8/14 (11:7). 5. Finnland 8/7 (6:10). 6. Kosovo 8/1 (3:20).

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