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OSZE-Mission für die Ukraine wird erneut verlängert

(Keystone-SDA) Die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der Ukraine wird um ein Jahr bis März 2016 verlängert. Darauf einigten sich die 57 OSZE-Mitgliedstaaten in Wien, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte.

Die Organisation kontrolliert derzeit vor allem die Umsetzung des Friedensplans für das Kriegsgebiet Donbass in der Ostukraine. Zuletzt waren rund 450 internationale Beobachter im Einsatz.

OSZE-Beobachter teilten derweil mit, die Waffenruhe halte bisher “weitgehend”, bewege sich aber “auf dünnem Eis”. Wo noch gekämpft werde, geschehe dies mit wesentlich geringerer Intensität, sagte Vize-OSZE-Missionschef Alexander Hug aus der Schweiz.

Gewaltsame Auseinandersetzungen gibt es demnach weiter in der Ortschaft Schirokin östlich der ukrainischen Hafenstadt Mariupol und rund um den Flughafen von Donezk.

Russland startet Manöver

Die russische Armee startete derweil landesweite Manöver mit der Beteiligung tausender Soldaten. Auf der im vergangenen Jahr annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim und nahe der Grenze zur Ukraine im Südwesten Russlands seien etwa 8000 Soldaten beteiligt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Übungen gebe es auch in Armenien sowie in den von Georgien abtrünnigen Kaukasusrepubliken Abchasien und Südossetien. Die Manöver sollen demnach bis zum Monatsende andauern. Die auf der Krim stationierte russische Schwarzmeerflotte simulierte den Angaben zufolge den Angriff eines feindlichen Schiffes. In der Ostsee übte die Marine demnach die Abwehr einer Luftangriffs.

Nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen fand zudem im Zentrum des Landes ein Manöver mit etwa 2000 Panzersoldaten statt, bei dem die Eroberung einer Stadt geprobt wurde.

In Russland finden häufig Grossmanöver statt, allerdings in der Regel nur in einer einzelnen Region und mit klar eingegrenzten Übungszielen.

Ende Februar startete Moskau bereits Manöver mit etwa 2000 Soldaten in der westlichen Region Pskow nahe der Grenze zu Estland und Lettland. Ziel war hier, einen feindlichen Flugplatz einzunehmen und zu zerstören. Als Reaktion auf die Übung begannen die USA mit der Entsendung von rund 3000 Soldaten für drei Monate in die baltischen NATO-Partnerstaaten.

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