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Ouattara-Anhänger nehmen weitere Stadt in der Elfenbeinküste ein

(Keystone-SDA) Im Kampf um die Führung in der Elfenbeinküste zwischen Machthaber Laurent Gbagbo und seinem Widersacher Alassane Ouattara haben Outtara-Anhänger am Montag eine weitere Stadt unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Ouattara-Anhänger seien am frühen Morgen nach heftigen Kämpfen in die Stadt Bloléquin im Westen des Landes eingedrungen, sagte ein Milizionär der Gbagbo-Truppen.

Ein Einwohner erklärte, die Kämpfer Ouattaras hätten die Stadt eingenommen. Ein Sprecher der mit Ouattara verbündeten Neuen Kräfte (Forces Nouvelles, FN) sagte, seine Truppen seien dabei, die Stadt zu durchkämmen.

Mehrere tausend jugendliche Anhänger Gbagbos meldeten sich unterdessen freiwillig für einen Eintritt in die Armee des Machthabers. Laut Generalstabschef sollen sie zum “richtigen Zeitpunkt” einberufen werden.

Der Chef der Gbagbo-treuen “Jungen Patrioten”, Blé Goudé, hatte die Freiwilligen mit Blick auf die Ouattara-Anhänger aufgerufen, der Armee beizutreten, um “die Elfenbeinküste von Banditen zu befreien”.

Der Aufruf an die Zivilisten erfolgte zu einem Zeitpunkt, wo die Kämpfe zwischen den Gbagbo-treuen Truppen und den aufständischen Pro-Ouattara-Anhängern immer stärker zunehmen. Nach UNO-Angaben kamen bei der Krise nach den Präsidentschaftswahlen Ende November bereits 440 Menschen ums Leben. Die Auseinandersetzungen drohen in einen Bürgerkrieg umzuschlagen.

Gbagbo und Ouattara kämpfen seit der Präsidentschaftswahl um die Macht und liessen sich beide als Präsidenten vereidigen. Von der internationalen Gemeinschaft wird Ouattara als Wahlsieger anerkannt.

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