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Papst geht bei seiner Predigt nicht auf Missbrauchsfälle ein

(Keystone-SDA) Rom – Bei angenehm warmem Frühlingswetter haben am Gründonnerstag die Osterfeierlichkeiten im Rom begonnen. Zum Auftakt zelebrierte Papst Benedikt XVI. im Petersdom eine Messe, bei der traditionell die heiligen Öle für Taufen und Firmung geweiht werden.
In seiner Predigt vor vielen Kardinälen, Bischöfen und Priestern ging Benedikt nicht direkt auf den Missbrauchsskandal ein, der vor allem in Irland und Deutschland die katholische Kirche in eine tiefe Krise gestürzt hat.
Priester seien berufen, “in der Gemeinschaft mit Jesus Christus Menschen des Friedens zu sein, der Gewalt entgegenzustehen und der grösseren Macht der Liebe zu vertrauen”, führte der Papst aus.
“Auch heute ist es für Christen wichtig, dem Recht zu folgen, das die Grundlage des Friedens ist”, forderte Benedikt dazu auf, sich als gute Staatsbürger zu verhalten.
Weiterhin sei es für die Christen auch wichtig, “Unrecht, das zu Recht erhoben wird, nicht anzunehmen – etwa wenn es um die Tötung unschuldiger ungeborener Kinder geht”. Gerade so dienten Christen dem Frieden, erläuterte das Kirchenoberhaupt seine erneute Kritik an Gesetzen zur Abtreibung.
Als erster festlicher Höhepunkt steht am Abend die traditionelle Fusswaschung in Roms Lateranbasilika auf dem päpstlichen Programm. Dabei wäscht der Papst zwölf Priestern die Füsse, in Erinnerung an die Geste der Demut und Barmherzigkeit Jesu Christi.
Die Kollekte dieser Messe ist für den Aufbau des vom Erdbeben zerstörten Priesterseminars in Port-au-Prince in Haiti vorgesehen. Am Karfreitag werden wieder Zehntausende von Pilgern und Touristen zu dem traditionellen Kreuzweg am Kolosseum erwartet.
Am Ostersonntag erteilt der Papst dann auf dem Petersplatz seinen Segen “Urbi et Orbi” (Der Stadt und dem Erdkreis).

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