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Parlament in Barcelona wird von Demonstranten blockiert

(Keystone-SDA) Neue Proteste gegen Einsparungen in Spanien: Rund 2000 Menschen haben am Mittwoch in Barcelona gegen die Sparpolitik der katalanischen Regionalregierung demonstriert. Während der Ausschreitungen wurden mehrere Menschen verletzt.

Die Demonstranten versuchten, die Zufahrten zum Parlament zu blockieren, in dem über die Sparvorhaben debattiert werden sollte. Die Abgeordneten gelangten nur unter Polizeischutz in das Regionalparlament. Parlamentspräsident Artur Mas wurde per Helikopter zum Gebäude geflogen.

Die Parlamentarier wurden von den Demonstranten beschimpft, einige von ihnen auch angerempelt und mit Farbe besprüht. Bei Zusammenstössen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten wurden nach Angaben der Rettungsdienste 23 Menschen verletzt, darunter 3 Polizisten.

Die Sicherheitskräfte hatten am Vorabend das Gelände des Parc de la Ciutadella räumen und absperren lassen, in dem sich das Parlamentsgebäude befindet. Etwa 2000 Demonstranten verbrachten die Nacht vor den Eingängen des Parks und errichteten dort Barrikaden.

Zu der Kundgebung hatten Gruppen der Protestbewegung aufgerufen, die im Mai in ganz Spanien Zehntausende Menschen auf die Beine gebracht hatte. Die Bewegung “15-M” – benannt nach ihrem Beginn am 15. Mai – protestiert unter anderem gegen Arbeitslosigkeit, Korruption und Parteienherrschaft.

In Katalonien, der wirtschaftsstärksten Region Spaniens, will die Regierung ihr Budget um zehn Prozent kürzen. Von den Einsparungen sind vor allem Bildung, Gesundheit und Soziales betroffen.

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