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Parlamentspräsidentinnen aus aller Welt diskutieren in Bern

(Keystone-SDA) Bern – Parlamentspräsidentinnen aus aller Welt haben sich am Freitag zu einer zweitägigen Konferenz in Bern getroffen. Sie befassten sich mit der Frage, wie die Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder verbessert werden könnte. Thema war auch die Gleichstellung.
Zum Treffen eingeladen hatten Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer (SP/AG) und Ständeratspräsidentin Erika Forster (FDP/SG). Die höchsten politischen Ämter der Schweiz seien dieses Jahr zum ersten Mal ganz in Frauenhand, sagte Bruderer vor den Medien. “Auch deshalb wollten wir die Gelegenheit nicht versäumen.”
Nach wie vor kämpften Parlamentarierinnen weltweit gegen Stereotypen, stellte Forster fest. Frauen und Männern würden unterschiedliche Rollen, Interessen und Verhaltensmuster zugeschrieben. Dies schränke die persönliche, berufliche und soziale Entwicklung ein.
Frauen weltweit untervertretenDer Präsident der Interparlamentarischen Union (IPU), Theo-Ben Gurirab, erinnerte daran, dass weltweit durchschnittlich nur 19 Prozent der Parlamentsmitglieder Frauen seien. In den Regierungen sind die Frauen noch stärker untervertreten.
Lediglich 16 Prozent der Ministerien und 6 Prozent der Staatspräsidien seien in Frauenhand, sagte Gurirab – wohl in Unkenntnis der aktuellen Debatte in der Schweiz über eine mögliche weibliche Mehrheit im Bundesrat. Die Frage, ob er es sich vorstellen könnte, dass der Frauenanteil dereinst begrenzt werden müsste, verneinte der IPU-Präsident.
Besserer Zugang zu GesundheitsversorgungDie Gleichstellung steht am Samstag im Zentrum der Tagung. Am Freitag befassten sich die Parlamentspräsidentinnen in erster Linie mit Mütter- und Kindersterblichkeit. Die UNO hat sich im Rahmen der Millenniumsziele den Auftrag gegeben, bis zum Jahr 2015 die Müttersterblichkeit um zwei Drittel zu verringern.
Das Ziel sei noch längst nicht erreicht, sagte Pascale Bruderer. An der Konferenz gehe es unter anderem um die Frage, wie Gesetze ausgemerzt werden könnten, die Frauen und Kindern den Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwerten oder verwehrten.

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