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Petkovic: “Wir ändern unsere Philosophie nicht”

(Keystone-SDA) Die Schweizer zeigen sich in Lissabon am Tag vor dem entscheidenden Spiel in der WM-Qualifikation gegen Portugal selbstbewusst, aber nicht übermütig. Die Aufgabe sei eine “enorme Herausforderung”.

Im Fussball ist schon das Vorprogramm einer Endrunde grosses Kino. Von den Pressekonferenzen am Tag vor dem Spiel in Lissabon berichtete ein Dutzend TV-Stationen live aus dem Estadio da Luz. Nach den Auswärtsspielen in Andorra la Vella, Torshavn und Riga tritt die Schweiz wieder auf die grosse Bühne: Gegen 60’000 Zuschauer, eine wunderbare Arena, weltweite Aufmerksamkeit im Duell mit dem Europameister und Weltfussballer Cristiano Ronaldo.

“Das ist für uns ein ganz grosses Spiel”, sagte der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic. Captain Stephan Lichtsteiner und Blerim Dzemaili äusserten sich ähnlich. Die Schweizer stellen diese letzte und entscheidende Partie in der WM-Qualifikation auf eine Stufe mit dem WM- und EM-Achtelfinal gegen Argentinien beziehungsweise Polen.

Die Höhe der Herausforderung beeinträchtigt das Selbstvertrauen der Schweizer nicht. “Wir wollen zeigen, dass das bisher Erreichte kein Zufall ist und werden alles machen, um das Spiel zu gewinnen”, so Petkovic. Von seiner Linie will der Coach auch nicht abweichen, wenn auf der Gegenseite der Weltfussballer Cristiano Ronaldo steht. “Wir spielen gegen Portugal, den Europameister, ein sehr gutes Team – und nicht nur gegen Ronaldo. Ohnehin kann man seine Philosophie nicht ändern für ein einziges Spiel.” Man wolle das eigene Spiel durchziehen und auf sich selber schauen, meinte Lichtsteiner. Auch in Lissabon wollen die Schweizer primär agieren und nicht reagieren.

Einen Sieg streben die Schweizer an, ein Unentschieden würde für den Gruppensieg reichen. Doch wenn sie es tatsächlich als erst dritte Mannschaft überhaupt schaffen, eine WM-Qualifikation mit 10 Siegen zu überstehen, bekämen sie neben der WM-Teilnahme einen Bonus geschenkt. Sie würden in diesem Falle ihre Top-7-Klassierung im FIFA-Ranking behalten und wären an der Auslosung der WM-Gruppen am 1. Dezember in St. Petersburg als Gruppenkopf gesetzt. Erreicht die Schweiz die Endrunde mit einem Remis, dürfte sie dieses Privileg womöglich verlieren.

Es ist davon auszugehen, dass Petkovic in den letzten 90 Minuten der Qualifikation seinem Stamm vertraut. Ricardo Rodriguez, Blerim Dzemaili und Admir Mehmedi werden wieder ins Team kommen, nachdem sie am Samstag gegen Ungarn geschont und durch François Moubandje, Fabian Frei und Steven Zuber exzellent vertreten wurden. Remo Freuler wird nach seiner guten Leistung vor drei Tagen erneut den verletzten Valon Behrami ersetzen.

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