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Positive Bilanz: 21’000 Fahrgäste in selbstfahrenden Bussen

Die selbstfahrenden Postautos kommen bei der Bevölkerung und Touristen gut an. Das freut das Transportunternehmen PostAuto und ihre Partner. Keystone/©lindaphoto.ch sda-ats

(Keystone-SDA) Die selbstfahrenden Postautos in Sitten haben innert einem Jahr 21’500 Personen transportiert und eine Distanz von 4500 Kilometer zurückgelegt. Das stimmt PostAuto und ihre Partner optimistisch. Sie wollen das Streckennetz ausbauen.

Die Busse seien eine wahre Attraktion und lockten auch viele Touristen, Unternehmen und Vereine aus der ganzen Schweiz und dem Ausland an, teilte PostAuto Schweiz AG am Donnerstag mit. Das Unternehmen hat nach einem Jahr der Inbetriebnahme der automatisierten Busse eine durchwegs positive Bilanz gezogen.

Viele Fahrgäste seien vor der Fahrt etwas skeptisch gewesen, äusserten sich danach aber meist positiv, so das Transportunternehmen. Auffallend sei gewesen, dass sich unter Zwanzigjährige ganz selbstverständlich ins Fahrzeug setzten als sei es ein herkömmliches Postauto. Hingegen zeigten sich Reisende über 55 oft begeistert und wollten sich zusätzlich über das Gefährt informieren.

Eingriff wegen falsch parkierter Autos

Das Ziel der Testphase war auch, die neue Technologie zu testen und Erfahrungen zu sammeln. In achtzig Prozent der Fälle, wo ein Sicherheitsfahrer eingreifen musste, war ein falsch parkiertes Auto der Grund. Einmal touchierte ein Shuttle die offene Heckklappe eines parkierten Lieferwagens.

Im September 2016 wurde der Testbetrieb deshalb für zwei Wochen unterbrochen. Die Erfahrungen aus dem Unfall konnten aber konstruktiv genutzt werden, teilte PostAuto mit. Beispielsweise wurde der Sicherheitsabstand für das Befahren von Kurven erhöht.

Die Shuttles waren im Testjahr 312 Tage im Einsatz und verkehrten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde. Für eine Strecke von anderthalb Kilometer braucht ein SmartShuttle demnach eine Viertelstunde.

Vielleicht bald Rufbusangebot

Das Pilotprojekt dauert noch bis mindestens Ende Oktober. PostAuto, die Stadt Sitten und der Kanton Wallis wollen nun prüfen, diesen Termin herauszuschieben, um “das System flexibler zu gestalten”. Es sollen weitere Vorteile für die Fahrgäste eingerichtet werden. PostAuto hat etwa ein Rufbusangebot im Sinn. Zudem plant das Unternehmen, das Streckennetz der Shuttles zu vergrössern.

PostAuto gehört zu den ersten Anbietern weltweit, die automatisierte Busse für den Personentransport auf öffentlichen Strassen einsetzen. Zu ihren Partnern gehören der Kanton Wallis, die Stadt Sitten die ETH Lausanne und die Walliser Fachhochschule HES-SO Valais-Wallis.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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