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Positive Erfahrungen mit Case Management Berufsbildung

(Keystone-SDA) Luzern – Um Jugendlichen nach der Schule beim Übertritt in eine Ausbildung zu helfen, wurde 2006 das Projekt Case Management Berufsbildung lanciert. Die Massnahme wirkt. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) zog am Donnerstag in Luzern eine positive Bilanz.
3 bis 5 Prozent der Jugendlichen laufen Gefahr, nach der obligatorischen Schule den Anschluss an die Berufsbildung nicht zu schaffen. Besonders schwer haben es Schülerinnen und Schülern, bei denen mehrere Probleme zusammenkommen; z.B. schulische und soziale Defizite, Sucht, Gewalt, Migrationshintergrund.
2006 lancierte die nationale Lehrstellenkonferenz das Projekt Case Management Berufsbildung, um diesen gefährdeten Jugendlichen zu helfen. Es erfasst Schüler ab dem siebten Schuljahr und sorgt dafür, dass Schule, Behörden und Elternhaus im Hinblick auf eine erfolgreiche Berufsbildung zusammenarbeiten.
Abschlussquote steigernDas Case Management Berufsbildung wurde in 25 Kantonen eingeführt. Ursula Renold, Direktorin des BBT, zog an einer Medienkonferenz in Luzern eine positive Bilanz. Erste Auswertungen zeigten, dass die meisten Jugendlichen, die von Case Managern begleitet werden, den Übertritt in eine Ausbildung oder in eine Anschlusslösung schaffen.
“Wir wollen die Abschlussquote auf Sekundarstufe II von bisher 90 auf 95 Prozent steigern und damit Arbeitslosigkeit und Sozialkosten senken”, sagt Renold. Erfolgsfaktoren für die Integration gefährdeter Jugendlicher sind laut BBT die frühzeitige Identifizierung und die Zusammenarbeit mit Partnern wie der privaten Stiftung Speranza.
Umfassende Umsetzung in LuzernEine umfassende Umsetzung erfuhr das Case Management Berufsbildung im Kanton Luzern mit dem Projekt “Startklar”. Alle Neuntklässler ohne Anschlusslösung werden zentral erfasst und von Fachleuten unterstützt.
Bei einem Viertel der Fälle gelingt laut Bildungsdirektor Anton Schwingruber der direkte Einstieg in die Berufslehre. Fehlen dazu die Voraussetzungen, werden die Jugendlichen mit einem Brückenangebot gezielt und individuell auf einen Einstieg im folgenden Jahr vorbereitet.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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