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Postfinance will nach Umwandlung in AG kräftig investieren

(Keystone-SDA) Bei der Umwandlung von Postfinance in eine Aktiengesellschaft sind keine grossen Summen an Kundengeldern abgeflossen. Deshalb könne Postfinance ihre Anlagepolitik normalisieren, sagt Postfinance-Chef Hansruedi Köng gegenüber der Zeitung “Schweiz am Sonntag”.

Postfinance werde jetzt wieder substanzielle Beträge investieren und zwar in Pfandbriefe und öffentlich-rechtliche Körperschaften wie Städte und Kantone, staatsnahe Institutionen oder multinationale Schuldner.

Im Vorfeld der Umwandlung der Postfinance in eine AG habe es Unsicherheiten gegeben. “Wir wussten nicht genau, ob und wie viel Kundengelder deshalb abfliessen werden. Deshalb waren wir sehr vorsichtig und haben viel Liquidität aufgebaut.”

Überlegungen stellt Köng auch an, wie er die “umfassenden Informationen, die wir dank des Zahlungsverkehrs haben, gewinnbringend nutzen” könnte. “Wir wissen zum Beispiel, wer in Interlaken teure Schuhe kauft – und vieles mehr.”

Zwei Drittel des Schweizer Zahlungsverkehrs laufe über Postfinance. “Alle redeten von Big Data, wir haben Big Data“, sagt Köng. Die Auflagen des Datenschutzes wolle Postfinance aber trotzdem respektieren.

“Hingegen könnten Geschäftskunden mit einem Angebot für bestimmte Privatkunden zu uns kommen. Denn wir wissen ja, wen das allenfalls interessieren könnte. Wir könnten eine Plattform bieten, eine Vermittlerrolle zwischen Anbieter und Nachfrager einnehmen.”

Die Postfinance will bei Fatca eine Vorreiter-Rolle einnehmen: “Wir werden die Fatca-Bestimmungen bereits ab diesem November umsetzen. Das heisst: Jeder neue US-Kunde muss uns die nötigen Fatca-Formulare bereits unterschrieben einreichen, wenn er ein Konto eröffnen will”, sagt Köng.

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