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Prominentes Opfer von US-Polizeigewalt Rodney King gestorben

(Keystone-SDA) Rodney King, dessen brutale Misshandlung durch die Polizei Anfang der Neunzigerjahre zu Rassenkrawallen in der US-Metropole Los Angeles geführt hatte, ist tot. Die Leiche des 47 Jahre alten Afroamerikaners ist am Sonntag auf dem Grund eines Swimmingpools gefunden worden.

Die genaue Todesursache sei unklar, teilten die Behörden im kalifornischen Rialto mit. Ein Verbrechen könne aber wahrscheinlich ausgeschlossen werden. King galt seit den Unruhen vor genau 20 Jahren als Symbol für Gewalt gegen Schwarze.

Seine brutale Festnahme durch die Autobahnpolizei war 1991 von einem Amateurfilmer auf Video aufgenommen worden. Die Bilder waren wenige Tage später um die Welt gegangen. Sie zeigten, wie vier weisse Beamte King mit Schlagstöcken fast zu Tode prügelten.

Die Polizisten hatten den alkoholisierten 25-Jährigen, der wegen eines Raubüberfalls auf Bewährung auf freiem Fuss war, nach einer Verfolgungsjagd gestoppt. King musste nach der Attacke fünf Stunden operiert werden.

55 Tote bei Krawallen

Nachdem die Polizisten 1992 von einem Gericht freigesprochen worden waren, kam es in Los Angeles zu den schwersten Rassenunruhen in der jüngeren amerikanischen Geschichte. Bei den fünftägigen Ausschreitungen starben 55 Menschen. Mehr als 2200 wurden verletzt. Der Sachschaden betrug damals rund eine Milliarde Dollar.

Zwei der Polizisten wurden später nach einem Berufungsverfahren verurteilt. Eine Geschworenen-Jury sprach sie schuldig, Kings Bürgerrechte verletzt zu haben. Der Richter verurteilte sie zu je 30 Monaten Haft und blieb damit weit unter der zulässigen Höchststrafe von 10 Jahren Gefängnis.

Die Stadt musste King wegen der Misshandlung 3,8 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. King war in den folgenden Jahren mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten, unter anderem wegen Drogenmissbrauchs.

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