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Quelle-Versand vor dem Aus – Versandhändler Otto prüft Teilkauf

(Keystone-SDA) Berlin – Nach 82 Jahren ist das Aus für den traditionsreichen deutschen Versandhändler Quelle beschlossene Sache. Der geplante Verkauf der Versandhandelsgruppe Primondo als Ganzes sei gescheitert.
Keiner der vier Interessenten habe bis zum Montag ein Angebot abgegeben, erklärte der Insolvenzverwalter des Mutterkonzerns Arcandor, Klaus Hubert Görg.
Niemand wolle das defizitäre Deutschland-Geschäft übernehmen. Nun gebe es keine Alternative zur Abwicklung von Quelle Deutschland mehr, teilte Görg mit.
Görgs Sprecher sagte, die Schliessung werde noch einmal 1500 Arbeitsplätze bei Quelle kosten. Wie viele indirekt – also im Versandzentrum oder in anderen übergreifenden Funktionen bei Primondo – betroffen seien, werde noch ermittelt.
Für 2500 der 10’500 Beschäftigten war bereits ein Sozialplan ausgehandelt worden, 600 hatten nach Angaben Görgs freiwillig gekündigt. Er will die Belegschaft am Dienstagnachmittag in Fürth über das Aus informieren.
Die übrigen Teile von Primondo werden nun in Einzelteilen verkauft. Dazu gehören das Auslandsgeschäft von Quelle in der Schweiz, Österreich und Osteuropa, mehrere Spezialversender (“Peter Hahn”, “Baby Walz”) und der Einkaufssender HSE24.
Görg machte die gescheiterten Verhandlungen über den Verkauf von Forderungen ratenzahlender Kunden für das Aus für Quelle mitverantwortlich.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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