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Regulierer stufen UBS als weniger gefährlich für Branche ein

(Keystone-SDA) Die Grossbank UBS ist in den Augen der internationalen Finanzregulierer weniger gefährlich für die Branche geworden. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) stuft die UBS nur noch in die unterste Kategorie der global systemrelevanten Banken ein.

Damit muss die grösste Schweizer Bank, ebenso wie die französische Crédit Agricole, von 2016 an eine Eigenkapitalquote von 8 Prozent aufweisen. Das ist ein Prozentpunkt mehr als die Massgabe für alle Institute weltweit.

Bisher waren beide mit einem Aufschlag von 1,5 Prozentpunkten belegt worden. Die UBS hat ihr Investmentbanking in Teilbereichen deutlich zurückgefahren.

Die praktischen Auswirkungen auf die UBS dürften sich jedoch in Grenzen halten. Denn die Anforderungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) an UBS und die Credit Suisse gelten als deutlich strenger als die internationalen Regeln. Credit Suisse muss weiter einen Aufschlag von 1,5 Prozent hinnehmen.

Zwist um systemrelevante Versicherer

Erneut um ein Jahr vertagt wurde die Entscheidung, ob zu den systemrelevanten Versicherern auch die grössten Rückversicherer wie Swiss Re und Münchener Rück gezählt werden, wie der FSB am Donnerstag weiter in Basel mitteilte.

Schon 2013 hatten sich die Aufseher darüber zerstritten, offenbar wegen des Widerstands aus den USA gegen die Aufnahme von Warren Buffetts Konglomerat Berkshire Hathaway, das auch als Rückversicherer tätig ist.

Der aus Notenbankern und Finanzaufsehern bestehende FSB will mit Kapitalaufschlägen dafür sorgen, dass die weltweit grössten Banken und Versicherer widerstandsfähiger gegen Krisen sind. Sie sollen damit bei einem Scheitern nicht das ganze Bankensystem in Mitleidenschaft ziehen.

Als Kriterien für die Systemrelevanz gelten unter anderem die schiere Grösse, die Komplexität und die Verwobenheit einer Bank in das internationale Finanzsystem. Der Kreis wurde jetzt um eine auf 30 Banken erweitert. Neu dabei ist die chinesische AgBank.

In die höchste Kategorie eingestuft sind die britische HSBC und die US-Investmentbank JPMorgan. Hier wird ein Aufschlag von 2,5 Prozentpunkten verlangt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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