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Rekord-Hitze im Tessin – Noch nie hielt der Sommer so früh Einzug

(Keystone-SDA) Seit Menschengedenken hat der Sommer nicht so früh Einzug gehalten in der Schweiz. Am Freitag war in Lugano die 30-Grad-Marke geknackt und damit der früheste Hitzetag seit Messbeginn registriert worden. Am Samstag dann meldete MeteoSchweiz aus Locarno die Rekordtemperatur von 31,8 Grad.

Auch für die Alpennordseite müssen die Statistiken neu geschrieben werden: In Basel war es am vergangenen Donnerstag mit 26 Grad so heiss geworden wie noch nie Anfang April. In den Statistiken von MeteoSchweiz, die bis ins 19. Jahrhundert zurückgehen, finden sich nur gerade drei Daten, an welchen nördlich der Alpen noch früher im Jahr über 25 Grad gemessen worden waren.

Am Samstag kletterten die Temperaturen noch einmal gegen die 25-Grad-Marke, auf der Alpensüdseite gegen 30 Grad. Am Sonntag war es beidseits der Alpen zwar immer noch sehr warm, die Rekorde der letzten Tage blieben aber unangefochten.

Auch im internationalen Vergleich war die Wärmeperiode ungewöhnlich. Nach Angaben von SF Meteo schaffte es die Schweiz mit knapp 32 Grad am Samstag unter die zehn heissesten Orte in Europa. In Locarno war es genau so heiss wie im spanischen Alicante. Nur in der Provinz Murcia im Süden von Spanien war es mit 35 bis 37 Grad noch wärmer.

Ungewöhnlich lange Trockenperiode

So ungewöhnlich wie die frühe Hitze ist auch die lange Trockenperiode. Nach Angaben von MeteoSchweiz fiel 2011 bisher nicht einmal die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge. Seit mehreren Wochen hat es in vielen Orten nicht mehr ausgiebig geregnet.

In vielen Wäldern sind die Böden und die Vegetationsschicht deshalb stark ausgetrocknet, vor allem in südexponierten Lagen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) rief deshalb zu grösster Vorsicht beim Feuern im Freien auf, einige Kantone haben Verbote erlassen.

Die ersten Waldbrände liessen nicht auf sich warten. Ende letzter Woche hatte es bereits in Brissago TI und Altendorf SZ gebrannt. Bei Näfels GL gerieten am Samstag zwei Feuer, die bei Waldsäuberungsarbeiten angezündet worden waren, ausser Kontrolle. Die Feuerwehr konnte grössere Brände aber verhindern.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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