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Renaissance nach 43 Jahren

(Keystone-SDA) Mit den Sechzehntelfinals beginnt in 16 Schweizer Eisbahnen heute Mittwoch die erste Auflage des Schweizer Cups im Eishockey seit 43 Jahren.

Der neue Wettbewerb bringt den Klubs zusätzliche Einnahmen, dennoch ist die Skepsis (noch) gross.

In fünf Erstrundenbegegnungen stehen sich Teams aus der Nationalliga gegenüber: Visp, der Leader der NLB, empfängt Red Ice Martigny, La Chaux-de-Fonds spielt gegen Lausanne, Ajoie empfängt Servette, Hockey Thurgau den HC Davos und die GCK Lions die ZSC Lions. Das Duell zwischen Lions und Jung-Lions, die Neuauflage des Cupfinals von 1966, entfachte anlässlich der Auslosung bereits erste Kritik aus der Lions-Organisation. Womöglich wäre es gescheiter, nicht nach regionalen Kriterien auszulosen, zumal nur Profi-Klubs auswärts antreten müssen.

Fragen aufwerfen dürfte im Verlauf der Saison auch das Reglement. Ein Beispiel: Die SCL Tigers beschäftigten im Verlauf der letzten Saison mit Chris Di Domenico, Kevin Hecquefeuille, Juraj Kolnik, Tomas Kurka, Rob Schremp und Josef Straka insgesamt sechs Ausländer. Im Cup dürfen die NLB-Klubs aber bloss zwei Ausländer einsetzen, selbst wenn mehr zur Verfügung stünden, derweil Gegner aus der NLA mit vier Ausländern spielen werden.

Aber selbst mit gleich langen Spiessen wäre im Eishockey, anders als im Schweizer Cup des Fussballs, nicht gross mit Überraschungen zu rechnen. In allen Vorbereitungsspielen im August und September mit Klubs der National League (NLA und NLB) setzte sich mit einer Ausnahme stets der Oberklassige durch. Nur der SC Langenthal realisierte mit einem 6:4-Sieg über die Rapperswil-Jona Lakers eine Überraschung.

Gespielt wird im Cup nach den Regeln der Qualifikation. Unentschiedene Spiele werden für maximal fünf Minuten verlängert, gespielt wird in der Overtime mit 4-gegen-4-Feldspielern. Die Achtelfinals vom Mittwoch, 29. Oktober, werden nach Abschluss der 1. Runde am Donnerstagmittag ausgelost; den Unterklassigen gehört bis zu den Halbfinals immer den Heimvorteil. Die weiteren Spieltermine sind der 15. Dezember (Montag/Viertelfinals) und der 7. Januar 2015 (Mittwoch/Halbfinals). Der erste Cupfinal seit 43 Jahren findet am Mittwoch, 11. Februar, statt.

Trotz der Skepsis gegenüber dem Wettbewerb, der primär von einem Medienunternehmen (Ringier/Infront) wiederbelebt wurde, ist damit zu rechnen, dass in der entscheidenden Phase der Funke zum Publikum überspringen wird. Das war vor 43 Jahren nicht anders. Damals, als der Genève-Servette HC den Titel holte, garantierten die beiden Finalspiele Spektakel vor vollen Rängen. Servette gewann das Heimspiel 2:0 und konnte sich im Rückspiel in der Valascia gegen Ambri-Piotta eine 3:4-Niederlage leisten. Dennoch verschwand der Wettbewerb dann wieder.

Die Spiele der 1. Runde:

Mittwoch, 1. Oktober: Franches-Montagnes – Biel (19.00 Uhr). Brandis – Langenthal (19.45). Thun – Bern (19.45). Visp – Red Ice Martigny (20.00). Sion – Lugano (20.00). Ajoie – Genève-Servette (20.00). La Chaux-de-Fonds – Lausanne (20.00). Uni Neuchâtel – Fribourg-Gottéron (20.00). Burgdorf – Olten (20.00). Biasca – Rapperswil-Jona Lakers (20.00). Dübendorf – Kloten Flyers (20.00). GCK Lions – ZSC Lions (20.00). Thurgau – Davos (20.00). Winterthur – Zug (20.00). Bellinzona – Ambri-Piotta (20.15). Wiki-Münsingen – SCL Tigers (20.15).

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