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Rinderzucht-Konzern in Brasilien wegen Sklaverei verurteilt

(Keystone-SDA) São Paulo – Wegen Versklavung seiner Arbeiter muss ein Rinderzucht-Unternehmen in Brasilien umgerechnet 3 Millionen Franken Strafe zahlen. 180 Zwangsarbeiter mussten auf zwei Firmengeländen arbeiten, erklärte ein brasilianisches Arbeitsgericht am Mittwoch (Ortszeit) zur Begründung.
Die Strafe gegen das Unternehmen Lima Araujo Agropecuaria sei die höchste, die in Brasilien jemals für Sklavenarbeit verhängt worden sei. Unter den 180 Sklavenarbeitern, die von den Höfen im nördlichen Bundesstaat Para befreit wurden, befanden sich nach Angaben des Gerichts zehn Jugendliche, darunter ein erst 14-jähriges Kind.
In den Jahren 1998 bis 2002 wurde die Firma mehrmals wegen der unwürdigen Bedingungen für Arbeiter auf ihren Fazendas abgemahnt. Inspektoren stellten dort fest, dass die Angestellten weder Trinkwasser noch menschenwürdige Schlafplätze erhielten. Auch medizinische Versorgung und freie Tage wurden den festgehaltenen Menschen vorenthalten.
Sklavenarbeit in Brasilien wurde im 16. Jahrhundert von den portugiesischen Kolonialherren eingeführt, die verschleppte Afrikaner auf Zuckerplantagen arbeiten liessen. Die Praxis überdauerte Brasiliens Unabhängigkeit im Jahr 1822 und wurde erst 1888 offiziell abgeschafft.

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