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Rückschlag für Bertrand Piccard und seine “Solar Impulse”

(Keystone-SDA) Lausanne – Wegen eines technischen Problems musste der für Donnerstag geplante Tag-und-Nacht-Flug des Solarflugzeuges verschoben werden. Der Flug soll nun nächste Woche stattfinden.
Wie Piccard gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte, hat Mittwochabend ein elektronischer Bestandteil des Telemetriesystems seinen Geist aufgegeben. Das verunmöglichte die Übermittlung der Flug- und Motorendaten von der “Solar Impulse” ans Kontrollzentrum in Payerne VD.
Das Solar-Impulse-Team liess in der Nacht auf Donnerstag zwar aus Deutschland ein neues Elektronikteil anliefern. Dieses habe sich aber als “inkompatibel” erwiesen, sagte Piccard. Nun müsse ein neuer Bestandteil aus Kalifornien in die Schweiz gebracht werden, um das Problem zu lösen.
Ein Pionierprojekt wie die “Solar Impulse” bestehe immer auch aus vielen Enttäuschungen und Frustrationen, sagte Piccard weiter. Der Flug werde nun auf die nächste Woche verschoben. Allerdings müsse auch das Wetter mitspielen, damit der Start erfolgen könne.
Bei dem Flug vom Donnerstag hätte die “Solar Impulse” insgesamt 25 Stunden am Stück in der Luft bleiben sollen. Zum ersten Mal wäre damit ein Solarflugzeug durch eine ganze Nacht geflogen. Um die Nacht zu “überstehen” zu können, muss das Flugzeug tagsüber genügend Sonnenenergie aufnehmen.
Der Flugplan sah vor, dass das Solarflugzeug in Payerne am Morgen starten und dann langsam ansteigen würde. Am Abend hätte es eine Höhe von 8500 Metern erreicht und wäre dann innert ein paar Stunden wieder hinabgeglitten auf eine Flughöhe von 1500 Metern. Auf dieser Höhe sollte es sich dann bis am Freitagmorgen halten.
Dösen verbotenEine zusätzliche Schwierigkeit bei dem Unterfangen stellt die Tatsache dar, dass es keinen Autopilot gibt: Der Pilot muss die ganze Zeit über wach und aufmerksam sein.
Ziel von Piccard ist es, mit “Solar Impulse” im Jahr 2013 die Welt zu umrunden. Das Solarflugzeug hat eine Spannweite von 63,4 Metern und wiegt dank einem Karbonfasergerüst lediglich 1600 Kilogramm. Auf der Oberfläche der Flügel sind 12’000 Silizium-Zellen eingelassen, welche die nötige Energie produzieren.

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