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Rundfahrten auf dem Sempachersee erleiden Schiffbruch

(Keystone-SDA) Sursee LU – Auf dem Sempachersee wird kein Ausflugsschiff verkehren. Die Schifffahrt Sempachersee AG will das Bewilligungsgesuch für Anlegestellen zurückziehen. Nach Angaben der Gesellschaft hat das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) das Projekt versenkt.
Nach Ansicht einzelner betroffenen Gemeinden wären die Steganlagen für die Schifffahrt in ihren Sport- und Freizeitzonen nicht zonenkonform, wie es auf der Internetseite der Schifffahrt Sempachersee AG heisst. Dies ist laut dem ARE zu berücksichtigen.
Zwar könne der Bund planerisch übergeordnet eine Plangenehmigung gegen die Gemeinden durchsetzen. Es bestehe aber kein öffentliches Bundesinteresse, diese Plangenehmigung gegen untergeordnete Instanzen wie Kanton und Gemeinden durchzusetzen.
Die Schifffahrt Sempachersee AG beantragt deshalb ihren Aktionären, das Bewilligungsgesuch für die Anlegestellen zurückzuziehen. Die Aktionäre entscheiden an einer ausserordentlichen Generalversammlung Ende Januar.
Auf dem Sempachersee sollte in einem Vorprojekt ein 37 Meter langes und sieben Meter breites Schiff verkehren. Auf dem Schiff hätten 150 Passagiere Platz gehabt. Von April bis Oktober hätten täglich vier rund zweistündige Rundfahrten stattfinden sollen.
Starker WiderstandDem von der Wirtschaftsförderung Luzern initiierten Projekt blies jedoch bald ein heftiger Gegenwind entgegen. Die Vereinigung Pro Sempachersee sammelte bereits 2002 eine Petition mit 4738 Unterschriften gegen die Idee.
Verschiedene Gemeinden, in denen Anlegestellen vorgesehen waren, reichten vorsorglich selber Einsprache ein, um ihre Interessen zu wahren.

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