Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Russische Delegation plant in Syrien Wiederaufbauprojekte mit Assad

Syriens Machthaber Baschar al-Assad stellt der Öffentlichkeit gemeinsame Projekte mit Russland vor, um das kriegszerstörte Syrien wieder aufzubauen. KEYSTONE/EPA SANA/SANA HANDOUT sda-ats

(Keystone-SDA) Russland und Syrien haben die ersten Weichen für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes gestellt. Eine hochrangige russische Delegation beriet am Montag in Damaskus mit Syriens Machthaber Baschar al-Assad über Projekte zum Wiederaufbau.

Dies berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana. “Wichtige Projekte russischer Investitionen in Syrien wurden diskutiert”, zitierte Sana den syrischen Machthaber. Im Mittelpunkt derartiger Initiativen stünden Transport, Handel und Energie – “darunter Erdöl, Erdgas, Phosphat und Elektrizität”, sagte Assad.

Der russische Vize-Ministerpräsident Dmitri Rogosin führte die Delegation der “Chefs grosser russischer Unternehmen” dem Sana-Bericht zufolge an. Nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti pries er Syrien als “Land unbegrenzter Schätze”.

Russland hat Assad im syrischen Bürgerkrieg aktiv militärisch unterstützt und dazu beigetragen, dass er sich gegen die Rebellen behaupten konnte. Russische Unternehmen haben laut Rogosin nun die moralische Pflicht, umfangreiche Wirtschaftsprojekte in Syrien zu entwickeln. Syrische Behörden würden nur mit Russland arbeiten wollen, um das Energie-Potenzial des Landes wieder nutzen zu können, erklärte er.

Nutzung syrischer Häfen

Die Länder planen laut Rogosin etwa ein gemeinsames Projekt zum Abbau der Phosphatvorkommen. Ausserdem will Moskau syrische Häfen zum Export von russischem Weizen nach Syrien, dem Irak und in andere Länder in der Region nutzen.

Der Bürgerkrieg hat in Syrien laut einer Studie bisher einen wirtschaftlichen Schaden von 226 Milliarden Dollar angerichtet – das ist viermal mehr als das Bruttoinlandsprodukt vor dem Krieg. Bei den Kämpfen in Syrien wurden seit 2011 mehr als 340’000 Menschen getötet. Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft