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Russland soll keine Kampfhelikopter an Syrien geliefert haben

(Keystone-SDA) Russland hat Vorwürfe aus den USA strikt zurückgewiesen, Moskau verkaufe Kampfhelikopter an das Regime in Syrien. Alle gelieferten Waffen könnten nur zur Verteidigung und nicht gegen friedliche Demonstranten eingesetzt werden, sagte Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in Teheran.

Die Waffenverkäufe an Syrien verletzten kein internationales Recht, sagte Lawrow nach Angaben der Agentur Interfax. Russland hat sich einem entsprechenden Boykott des Westens nicht angeschlossen. Im Gegenzug warf Lawrow den USA vor, Angriffswaffen an Regierungen in der Region zu verkaufen.

Die USA seien “sehr besorgt” über Informationen, wonach Russland kürzlich Kampfhelikopter nach Syrien geschickt habe, hatte US-Aussenministerin Hillary Clinton am Dienstag erklärt. “Das wird den Konflikt dramatisch verschärfen.”

Washington habe Moskau direkt aufgefordert, Waffenlieferungen an Syrien einzustellen. Russlands Angaben, die gelieferten Rüstungsgüter würden nicht für die Niederschlagung des Aufstands in Syrien verwendet, seien “falsch”.

Geldnoten in Russland gedruckt

Derweil kommen immer mehr Hinweise zutage, die auf eine enge Kooperation zwischen Syrien und Russland hinweisen. Wie mehrere Bankenvertreter in Damaskus der Nachrichtenagentur Reuters bestätigten, sind in der Hauptstadt und in Aleppo versuchsweise neue Banknoten aus russischer Produktion in Umlauf gebracht worden.

Bei der Aktion handle es sich nicht um einen blossen Austausch verschlissener Scheine, sondern um zusätzliche Geldspritzen zum Bezahlen der Gehälter von Staatsbediensteten. Der Schritt droht die Inflation in Syrien zu verschärfen, die bereits bei 30 Prozent liegt.

Der Regierung von Präsident Baschar al-Assad sind in dem seit 15 Monaten anhaltenden Aufstand zunehmend die Einnahmequellen weggebrochen. Insbesondere die Öl-Exporte sind von den internationalen Sanktionen betroffen.

Um weitere Unruhe in der Bevölkerung zu vermeiden, werden nun den Bankern zufolge die Gehälter der zwei Millionen Staatsbediensteten – von insgesamt 4,5 Millionen landesweit Beschäftigten – vordringlich behandelt.

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