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Russland verlegt Langstreckenbomber für Syrien-Krieg in den Iran

Der russische Langstreckenbomber Tu-22M3. Zur Erweiterung des Einsatzgebietes werden einige Maschinen im iranischen Hamadan stationiert.(Archiv) Keystone/AP Russian Defence Ministry Press Service/ sda-ats

(Keystone-SDA) Russland hat erstmals Langstreckenbomber für den Einsatz im Syrien-Krieg in den Iran verlegt. Mehrere Kampfflugzeuge des Typs Tu-22M3 hätten von der iranischen Luftwaffenbasis Hamadan aus Angriffe in Syrien geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Russland und der Iran gelten als die engsten Verbündeten der syrischen Regierung und unterstützen die Armee militärisch. Die russische Luftwaffe fliegt seit September 2015 Angriffe in dem Bürgerkriegsland und nutzt dafür vor allem einen Stützpunkt in der Provinz Latakia. Zuletzt hatten Langstreckenbomber auch immer wieder Einsätze von Basen auf russischem Gebiet aus gestartet.

Erst vergangene Woche hatte Kremlchef Wladimir Putin den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani zu Beratungen getroffen. Ruhani hatte sich nach einer Mitteilung des Kremls dafür ausgesprochen, gemeinsam mit Russland Sicherheit und Stabilität in der Region zu stärken.

Einsatzfähigkeit erweitert

Durch die Nutzung der Basis Hamadan im Westen des Irans erweitert das russische Militär seine Einsatzfähigkeit im syrischen Bürgerkrieg. Medien zufolge verkürzt sich die Flugzeit nach Zentralsyrien um rund 60 Prozent im Vergleich zu einem Einsatz von Russland aus. Die Entfernung von Hamadan nach Mittelsyrien beträgt rund 900 Kilometer.

Zuvor hatte der TV-Sender Rossija-24 unter Berufung auf iranische und arabische Medien von der Verlegung der Flugzeuge berichtet. Demnach sollen mindestens drei Tu-22M3-Bomber in Hamadan stationiert worden sein. Das Verteidigungsministerium nannte keine Details.

Bei dem Einsatz vom Dienstag in mehreren syrischen Provinzen, darunter Aleppo und Dair as-Saur, hätten die russischen Flugzeuge unter anderem Stellungen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) bombardiert, teilte das Ministerium in Moskau mit. Dabei seien auch mehrere Waffenlager zerstört worden.

Auf der Luftwaffenbasis Hamaimim in Syrien stationierte Kampfjets der Typen Su-30SM und Su-35S hätten den Langstreckenbombern Geleitschutz gegeben.

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