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SBB ergreift nach Zugunfall im Waadtland Massnahmen

(Keystone-SDA) Rund einen Monat nach der Zugkollision in Granges-près-Marnand VD ergreift die SBB weitere Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit. Ab sofort wird am Ort des Unglücks und in sechs weiteren Bahnhöfen die Abfahrerlaubnis durch den Fahrdienstleiter wieder eingeführt.

Das sogenannte Vieraugenprinzip werde auf den Bahnhöfen Granges-près-Marnand, Cugy VD, Estavayer FR, Yvonand VD, Court BE, Pruntrut JU und Zweidlen ZH angewendet. In diesen Bahnhöfen war der Fahrdienstleiter bisher nur für die Bedienung des Stellwerks verantwortlich.

Zudem will die SBB bestehende interne Qualitätskontrollen verstärken, indem neu auch Mitarbeitende wie Lokführer, Zugbegleiter und Fahrdienstleiter miteinbezogen werden, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Weitere mittel- und langfristige Massnahmen wie zum Beispiel die beschleunigte Ausrüstung von 1700 Signalen mit einer Geschwindigkeitsüberwachung oder die Überprüfung des Abfahrprozesses seien in Prüfung.

Sicherheit sei ein zentrales Konzernziel, liess sich SBB-Chef Andreas Meyer in der Mitteilung zitieren. “Selbstverständlich analysieren wir jeden Fehler und jeden Unfall systematisch. Das gilt erst recht für einen Unfall wie in Granges-près-Marnand. Bei neuen Erkenntnissen ergreifen wir die notwendigen Massnahmen.”

Am 29. Juli kam es in Granges-près-Marnand zu einer schweren Zugskollision, weil einer der beiden beteiligten Lokführer ein Rotlicht überfahren hatte. Der Lokführer des andern Zuges kam beim Unfall ums Leben; mehr als 20 Personen wurden verletzt.

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