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SCB immer tiefer in der Krise

(Keystone-SDA) Der Druck auf den SC Bern und dessen Trainer Guy Boucher nimmt weiter zu. Beim 3:6 in Lugano verliert der SCB zum fünften Mal in den letzten sechs Spielen.

Von einem Zwischentief kann beim SCB mittlerweile nicht mehr gesprochen werden. Die Mannschaft wirkte auch in Lugano total verunsichert. Zwar hielten die Berner optisch einigermassen mit, defensiv leisteten sie sich aber erneut zu viele Aussetzer. Erst als Lugano nach Spielmitte entscheidend mit 4:0 in Führung ging, fand Bouchers Mannschaft einigermassen ins Spiel. Auch wenn noch etwas Resultatkosmetik gelang, für eine Aufholjagd war es zu spät.

Sinnbildlich für die Verunsicherung des SCB war das 3:0 für Lugano nach gut 26 Minuten. Die Berner verloren in der Vorwärtsbewegung den Puck, der 20-jährige Giovanni Morini stürmte solo auf den Berner Keeper Janick Schwendener zu und bezwang diesen im Stil eines Routiniers mit einem Schuss zwischen den Beinen hindurch. Während bei Bern fast nichts klappte, überzeugte Lugano mit Effizienz.

Morini, ein Italiener mit Schweizer Lizenz, erzielte fünfeinhalb Minuten danach gar noch seinen zweiten Treffer. In seinem 20. NLA-Spiel waren dies seine Tore zwei und drei. Bis zum Ende des zweiten Abschnitts verkürzte Bern durch die Verteidiger Justin Krueger (im Powerplay) und Eric Blum zwar noch auf 2:4, im letzten Drittel hatte Lugano das Geschehen aber wieder im Griff.

Vor einer Woche kündete Boucher seinen Abgang aus Bern per Ende Saison an. Seither verlor seine Mannschaft dreimal. Ob er die Spielzeit an der Bande des SCB beenden darf, erscheint immer fraglicher – zumal die Aufgaben für Bern nicht einfacher werden. Am Freitag ist Leader und Erzrivale Fribourg-Gottéron zu Gast in der PostFinance-Arena.

Lugano dagegen hat nun fünf seiner letzten sieben Partien gewonnen und kletterte in der Tabelle wieder über den Strich. Und zum dritten Mal in den letzten sieben Partien erzielte die hochgelobte Offensive der Tessiner sechs Tore.

Lugano – Bern 6:3 (1:0, 3:2, 2:1)

5236 Zuschauer. – SR Mollard/Stricker, Bürgi/Wüst. – Tore: 20. (19:20) Filppula (Vauclair, Klasen) 1:0. 23. Walker (Sannitz) 2:0. 27. Morini 3:0. 32. Morini (Bertaggia) 4:0. 35. Krueger (Roy/Ausschluss Brunner) 4:1. 40. (39:33) Blum (Roy, Conacher) 4:2. 41. (40:53) Ulmer (Klasen) 5:2. 42. (41:24) Smith (Bodenmann, Helbling) 5:3. 54. Hofmann (Sannitz) 6:3. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Brunner; Conacher.

Lugano: Merzlikins; Furrer, Chiesa; Kparghai, Kienzle; Vauclair, Ulmer; Pettersson, Martensson, Reuille; Brunner, Filppula, Klasen; Hofmann, Sannitz, Walker; Fazzini, Morini, Bertaggia.

Bern: Schwendener; Gian-Andrea Randegger, Blum; Gerber, Jobin; Krueger, Helbling; Flurin Randegger, Dubois; Pascal Berger, Roy, Conacher; Alain Berger, Plüss, Moser; Bodenmann, Smith, Bergenheim; Müller, Luca Hischier, Reichert.

Bemerkungen: Lugano ohne Hirschi (krank) und Steinmann, Bern ohne Kreis, Scherwey, Kobasew, Ebbett, Bührer, Untersander und Rüfenacht (alle verletzt). Timeout Bern (24.).

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