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Schafriss im Maggiatal deutet auf einzelnen Wolf hin

(Keystone-SDA) Rund ein Dutzend tote Schafe in Cerentino TI im Maggiatal gehen möglicherweise auf das Konto eines Wolfs. Das Tessiner Amt für Jagd und Fischerei bestätigte am Dienstag entsprechende Medienmeldungen. Der DNS-Nachweis stehe aber noch aus.

Die toten Tiere seien in den vergangenen Tagen durch einen Landwirt entdeckt worden. Der Riss habe sich in einem abgelegenen bewaldeten Gebiet ereignet. Die Schafe seien dort frei unterwegs gewesen.

Dass ein Wolf die Tiere auf dem Gewissen hätte, sei relativ wahrscheinlich, hiess es seitens des Amts für Jagd und Fischerei. Ein Jäger habe gemeldet, am Samstag in der Zone einen Wolf gesichtet zu haben. Zudem habe es bereits Mitte November in der Region einen Riss von drei Ziegen gegeben.

Vermutlich würde es sich um einen einzelnen Wolf handeln, der zuletzt im Wallis registriert wurde. Schon im Jahr 2011 soll er im Maggiatal unterwegs gewesen sein. Auch damals seien Risse gemeldet worden.

Vorfall in Gambarogno

Im Hinblick auf einen Vorfall in Gambarogno TI in der vergangenen Woche äusserte sich das Jagdamt am Dienstag hingegen vorsichtiger. Noch sei unklar, wieso mehrere Schafe auf einer Weide im Ortsteil Magadino, nahe des Fussballplatzes und der Strasse, tot aufgefunden wurden. Auch hier stehe der Nachweis noch aus.

In Magadino sei zwar im Sommer ein Wolf gesehen und gefilmt worden. Allerdings sei dieser später vom Zug überfahren worden. Grundsätzlich erscheine es eher unwahrscheinlich, dass sich ein Exemplar zum Jagen mitten ins Wohngebiet traue.

Wölfe im Tessin seien in den vergangenen Jahren vor allem in der Leventina festgestellt worden. Es würde sich immer um Einzelgänger handeln. Für eine Bedrohung hält der Kanton sie nicht. Auch nicht nach den jüngsten Ereignissen im Maggiatal. Die betroffenen Landwirte würden entschädigt, hiess es.

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